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Da die Brechbaeken am unteren Teile des Brechmauls, wo die zerkleinerten Roh-
stoffe herausfallen, sich am meisten abnutzen, dann nach oben hin weniger und
am oberen Ende fast gar nicht, so ist seitens obengenannter Firma die Einrichtung
so getroffen, dass die Brechbacken auch umgekehrt eingelegt werden kônnen,
wodurch der Brechbackenverbrauch auf die Hälfte gebracht ist.
g) Kugelmühlen oder Kugeltrommeln. Eine von den bisher genannten Kon-
struktionen abweichende, sehr verbreitete, ihres leichten Ganges wegen beliebte
Maschine ist die Kugelmühle. Die Maschinenfabrik von Gebr. Sachsenberg
in Rosslau (Anhalt) hat 1875 die ersten Kugelmühlen konstruiert.
Die Kugelmühle besteht aus einer Doppeltrommel, die eine Anzahl von
Kugeln aus Hartgussstahl enthält, welche beim Umdrehen der Trommel durch-
einander geworfen werden und den aufgegebenen Rohstoff zermalmen und zer-
reiben, also zertrümmern. Der Belag des inneren Trommelumfanges besteht aus
starken rostartig nebeneinander gelegten Stäben, während der äussere mit einem
Siebe überzogen ist. Die ganze Maschine ist staubdicht verschlossen.
Der Rohstoff wird durch die Kugeln zerkleinert und infolge der Bewegung,
soweit er fein genug geworden ist, durch die erste Umhüllung hindurchgeschleudert.
Er trifft dann auf das Sieb der äusseren Trommel, durch das die feineren Teile
hindurchgehen; die gröberen aber bleiben zurück und gelangen durch Kanäle
wieder in das Innere und somit auch wieder in den Bereich der Kugeln.
Das feine Mehl sammelt sich im untersten Teil der Umhüllung und wird
durch eine mechanische Vorrichtung, eine Schnecke, oder mit der Hand entfernt.
Die Patent-Kugelmühlen von Friedr. Krupp, Grusonwerk, Magde-
burg-Buckau. Die Patent-Kugelmühlen sind sehr zweckmässige Zerkleinerungs-
maschinen und in allen den Fällen zu empfehlen, wo trockene Stoffe, wie ge-
brannte Ziegelstücke, Schieferton, Schamotte u. s. w. zu bestimmter Feinheit zer-
kleinert werden sollen und wo Wert darauf gelegt wird, dass das Mahlerzeugnis
immer in derselben Feinheit und gleichmässigen Beschaffenheit gewonnen wird.
Die Stoffe können von beliebiger Härte sein und Steine u. s. w. enthalten, ohne
die Wirkung der Mühle zu beeinträchtigen.
Die Mühlen arbeiten mit ständiger Ein- und Austragung d. h. das Mahl-
gut ist fortdauernd in derselben Menge zuzuführen, in der das Mahlerzeugnis
austritt. Man hat es in der Hand, durch Verwendung entsprechender Siebgewebe
unmittelbar ohne irgend welche Nebenapparate jede beliebige Feinheit herzustellen.
Als weitere Vorteile sind hervorzuheben, dass die Mühlen fast staubfrei
arbeiten, leicht zu bedienen sind und eine beträchtliche Leistung ergeben. In
Ziegeleien sind sie u. a. besonders gut am Platze, wenn eine Magerung fetter
Tone durch Zusatz von gemahlenen Ziegelbrocken erforderlich ist, für deren Zer-
kleinerung sie sich besonders gut eignen.
Die Fig. 37 und 38, Taf. 6, zeigen zwei Patent-Kugelmühlen der Firma
Friedr. Krupp, Grusonwerk, Magdeburg-Buckau für kleine Leistung (Fig. 37),
bis zu gróssten Leistungen (Fig. 38). Das Werk führt diese Maschinen in 10
verschiedenen Grössen aus. Die kleineren Mühlen können, wenn keine andere
Betriebskraft vorhanden ist, mittels Göpels betrieben werden. Das Mahlgut kann
je nach Grösse der Mühle in Stücken von Wallnuss- bis zu Kinderkopfgrösse
aufgegeben werden,