Full text: Kulmer Land und Pomerellen (Danzig und Westpreußen) (1.)

Die Pfarrkirche St. Katharinen hat einen drei- 
jochigen Chor mit geradem Abſchluß und eine drei- 
ſchiffige Hallenkirche von vier Jochen. Das Weſt- 
werk besteht aus einer zweitürmigen Anlage mit 
Mittelhalle, aus dem Stidturm wächst unten ein Ka- 
pellenpolygon heraus. Die Maße sind bescheiden, um 
ſo kostbarer die Durchbildung. Der viel bewunderte 
Chorgiebel, in fünf Seldern und drei Staffeln em- 
porſteigend, hat farbige Glaſuren, die Architektur 
klingt in durchbrochenen Roſetten aus. Der Zwi- 
ſchengiebel, zeitweiſe Abſchluß des Chores, hatte zu- 
erſt einfache Staffeln, erhielt ſchlichte Spitzbogen- 
blenden. Der = allein hochgeführte – Stidturm 
hat unten glattes Mauerwerk, oben einige Blenden 
und Schallöffnungen, den Abſchluß bilden Zinnen, 
die mit Ordensſchilden geſchmtickt sind. Turm und 
Oſstgiebel verraten ein ungewöhnlich feines Propor- 
tionsgefühl. Die geſamte Bauzeit umfaßt wohl die 
Jahre 1310-1340, am Schluſſe derſelben steht der 
Oſstgiebel. Pfarrer von Strasburg war 1337 und 
1339 Nicolaus Wolwelin (d. h. Wölflein). Er hatte 
einſt den erſten Eckstein zur Kirche gelegt; ſpäter 
wurde er Domherr von Kulm, er machte 1343 eine 
Schenkung für den Kirchenbau. 
Bemerkenswert sind an den Pfeilern die aus Holz 
geſchnitzten Apoſtelfiguren, die jedoch ſchon dem 
Ende des 14. Jahrhunderts angehören. Der Hoch- 
altar hat einen gemauerten Aufsatz zur Aufstellung 
eines großen Reliquien-Schreins. Ahnliche Anlagen 
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