Full text: Kulmer Land und Pomerellen (Danzig und Westpreußen) (1.)

der für jene Zeit charakteriſtiſchen Verbindung des 
Miſssionskampfes mit der Grenzmarkbildung an be- 
ſonders wichtiger Stelle einen deutschen Staat ge- 
gründet: Dieſer wurde die nördliche Slankenbaſtion 
der deutſchen Ostfront und zugleich ein neuer Oſt- 
ſeeſtaat. „In der Idee von allgemein kirchlicher 
Natur, in seiner Erſcheinung ausſchließend deutſch, 
eine unſchätzbare Gebietserweiterung für die deutſche 
Nation . . . die Aufgabe des Ordens gewann aber 
dadurch an welthisſtoriſcher Bedeutung, er hatte die 
abendländiſche Kultur im europäiſchen Osten zu 
ſchützen.“ (Leopold von Ranke.) Das deutſche Volk 
iſt ſich ſeit Jahrhunderten in dieſer Beurteilung des 
Ordens einig. Unſere östlichen Gegner haben es 
nicht verſtanden, sich mit dieſer politiſchen Erschei- 
nung und ihren Nachfolgern auseinanderzuſetzen. 
Sie bekämpften das Werk des Ordens. Gleichwohl 
hat es auch hier Männer gegeben, die der Kultur- 
arbeit des Ordens Gerechtigkeit widerfahren ließen. 
Ein polniſcher Domherr, Johannes Strzeſz, führte 
von 1667-1672 die Visitation des Bistums Kulm 
durch, er unterließ es nicht, die Verdienste der 
Ordensherren (Crucigeri) in der Bauweiſe und in 
der Landausſtattung der Kirchen zu rühmen. „Die 
Pfarrkirche, eine kostbare und erhabene Baumaſſe 
. . . 80 Ellen lang, 40 breit, würdig, unter die vor- 
nehmen Baſiliken eingereiht zu werden, häuft durch 
ihre vornehme Bauart auf den Namen der einstigen 
Ordensritter ewigen Nachruhm", ſo heißt es von 
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