Umgang und in Roggenhauſen der Torturm, der
durch lang herunterreichende Blenden gegliedert iſt.
Strasburg wurde als Grenzbefeſstigung nach Maſo-
wien hin seit etwa 1317 gebaut. Da es tief im Tale
liegt, brauchte der Turm diese Umgänge für den
Wachtpoſten;, der obere Umgang liegt 46 Meter
hoch. Wir haben hier ein frühes Beiſpiel für dieſe
ſpäter häufig vorkommende Bauform.
Das älteste, jetzt erhaltene kirchliche Bauwerk des
Kulmerlandes ist der Chor der Johanneskirche zu
Thorn, einſchiffig, mit geradem Oſtſchluß. Anfangs
war der Chor wohl allein benutzt, ſehr bald wurden
aber die Schiffe angebaut, als Hallenkirche. Da
hier aber mehrfach Umbauten vorgenommen ſind, ſo
haben wir den ältesten Zustand nicht mehr vor uns.
Der Dom zu Kulmſee hat einen zweijochigen
Chor mit geradem Ofſtſchluß, ein Querſchiff und
zwei Osttürme: Das ist, abgesehen von dem geraden
Chorſchluß, eine weitgehende Anlehnung an weſt-
deutſche Vorbilder (Maria-Laach, Andernach, Mag-
deburg). Schon 1254 war die Kirche im Bau, zur
Zeit des Biſchofs Heidenreich, eines Dominikaners,
1263 war das Querschiff vollendet. Der jetzige Weſt-
bau wird erſt ſpäter, nach einer gewiſſen Unter-
brechung, ausgeftlihrt. 1275 wird ein Atrium ge-
plant, doch wohl ein Paradies, wie an großen
Klosterkirchen, ausgeführt ist es nicht, ſtatt deſſen
haben wir hier die dreiſchiffige Hallenkirche mit
zwei Weſsttürmen wie auch in Kulm und Strasburg.
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