Anstoß zum Bau einer größeren Kirche lag nicht nur
im Bevölkerungszuwachs, der sich in der Stadt-
erweiterung von 1326 ſchon ankündet, ſondern auch
in dem Wunſche, die geplante Pfarrkirche der. neuen
Stadt zu übertreffen. Schließlich ſei noch darauf hin-
gewieſen, daß die Rechtſtadt Danzig 1343 mit dem
Neubau ihrer Marienkirche begann, wobei der
Beginn der Planung einige Jahre früher anzuſetzen
iſt: in dieſe zeitgeſchichtlichen Vorgänge fügt sich auch
der vermutete Baubeginn von St. Nikolai um 1340
gut ein.
Beſondere Beachtung verdienen die beiden Por-
tale, die genau in der Mittelachſe der beiden Längs-
fronten der Schiffe liegen; ihr Vorhandenſein setzt
auch voraus, daß in den Budenreihen je eine Lücke
mit einem Tor zum Kirchhofe war. Beide Portale
liegen vor einer zwischen die Strebepfeiler gebauten
Vorhalle und sind je mit einem Doppelbogen aus-
gestattet. Im Nordportal sind die Mittelſäule und
die seitlichen Gewände aus Gotländer Kalkſtein
gehauen, das südliche iſt durchweg aus Ziegeln
gemauert. Beide Portale werden umrahmt von
einem Vierpaß-Srieſe, der auch an einigen anderen
Bauten vorkommt.
Das Weſstportal im Turm der evangeliſchen Pfarr-
kirche zu Heiligenbeil hat einen Sries aus Kreiſen
mit Vierpaßnaſen, dies Portalgewände hat viermal
den unſyummetrisſchen Profilstein.
Die Dorfkirche zu Balga hat im Weſtportal genau
denselben Sries und zweimal den Heiligenbeiler
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