eigentlich ein Doppelhaus, steht jetzt in der Wilhelm-
straße Nr. 18, die früher die Kettenbornstraße ge-
nannt wurde. Es hat abweichend von der ſonſt
tiblichen Bauweiſe die Traufe an der Sront, alſo
keinen Straßengiebel, wird daher im Erbbuche als
„Großes Quer-Erbe“ bezeichnet. Ein ſehr stattliches,
reich abgetrepptes Portal nimmt die Mitte des Erd-
geſchoſſes ein, im Obergeſchoß fünf lange Blenden;
innere Einteilung noch wenig verändert. Der eichene
Dachſtuhl ſtammt aus der Erbauungszeit, Ende
14. Jahrhunderts. Wahrſcheinlich hatte das öſtliche
Nachbarhaus dieselbe Architektur. Im Erbbuche
von 1417 gehörte das Haus dem Wicbolt Ulrichs.
1932 wurde es von der Stadtgemeinde als Bau-
denkmal angekauft.
Das ſehr ſchöne Giebelhaus Siſcherſtraße 7 iſt
leider 1887 umgebaut und 1902 abgebrochen. 1417
Haus der Ratsherrn Claus Busdorf.
Von den anderen Häuſern haben noch mittelalter-
liche Straßengiebel, aber durchweg verputzt: Siſcher-
ſtraße 34, mit drei langen Blenden, im Staffel-
giebel, ebenfalls drei Blenden, oben verkürzt. Heilig-
geiſtstraße 13, noch dem 14. Jahrhundert angehörig.
Bräüickstraße 27, 28 und 30, Spätzeit des 15. Jahr-
hunderts. Heiliggeistſtraße 15, das Eckhaus an der
kleinen Hommelſstraße, hat in der Seitenfront eine
Sachwerkswand mit durchgehenden Ständern, aus
der Frühzeit des 14. Jahrhunderts. Um 1400
gehörte es als Bude dem Jürgen Stregener. Das
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