Moment zu denken sein.
Comarum palustre (Blutauge)
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Auch das Blutauge, Comarum palustre, liefert in seinem Kraut und ve
der Wurzel ein Volksmittel gegen Durchfille. Das Blutauge findet sich auf da
Sumpf- und Torfwiesen. Bis zu einem Meter hoch werdend und ziemlich ästig lie.
hat es unten gefiederte, oben dreizählige Blätter. Die purpurbraunen Blüten Ri
erscheinen im Juni und Juli. me
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Agrimonia Eupatoria (Odermennich) da
Den Schluß des Kapitels über die Rosazeen soll der Odermennich, Agri- de
monia Eupatoria, bilden. Überall gemein an Wegen und Grabenründern üb
wird der Odermennich zuweilen bis über einen Meter hoch. Die ährenfôrmigen,
gelben Blütentrauben ôffnen sich im Juni und blühen bis in den September Sp!
herein. Die Blütenkelche haben einen fünfspaltigen Saum und unter diesem Ze
zahlreiche hakige, erst weiche, dann hart werdende Stacheln stehen, die sich get
beim Verblühen zusammenschlagen. "Wurzel und Kraut des Odermennichs bei
riechen angenehm aromatisch und enthalten neben Gerbsiure und einer bitter Ze
sechmeckenden Substanz auch noch ein ätherisches Öl. dei
Der Odermennich ist arzneilich bisher noch gar nicht untersucht worden, de:
was auffallend ist, wenn man sich die Beliebtheit dieser Pflanze in der Volks-
medizin überlegt. Hier wird der Odermennich gebraucht bei verschiedenen
Hautkrankheiten, sowie bei atonischen Zuständen, besonders solchen des Darms
und der Blase. Auch gegen Enuresis nocturna wird der Odermennich gerühmt.
Weiterhin soll er noch bei H&morrhagien, sowie bei chronischen Leberleiden,
also móglicherweise bei bestimmten Formen von Cholelithiasis, leistungsfähig Di
sein. :
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Sedum acre (Mauerpfeffer) Ikt
Unsere einheimischen Krassulazeen begegnen uns auf arzneilichem Gebiete
In zwei Arten. Der Mauerpfeffer, Sedum acre, wüchst mit Vorliebe auf
móglichst sterilem Boden, Sandflüchen, Kies, Heideland und auf alten Mauern
Er blüht gelb und erreicht nur eine Hóhe von wenigen Zentimetern. Die
dicken, fleischigen, eiförmig-dreieckigen, Blätter sind stengellos und haben
einen, nach unten vortretenden, Buckel. Das ganze Kraut schmeckt scharf, M:
brennend. no
In einiger Menge frisch gekaut erregt der Mauerpfeffer Erbrechen. Das Di
frische, zerquetschte Kraut wird mit Fett zu einer Art Salbe verarbeitet, die wa
in der Volksarznei gegen Verbrennungen gerühmt wird. Auch soll der frisch i
ausgepreBte Saft gegen Hautkarzinom verwandt werden. Gurgelungen mit ers
demselben sind auch einmal gegen die Rachendiphtherie empfohlen worden.
Innerlich wird das Kraut gegen dysenterische Krankheiten gebraucht und
gehórt endlich noch zu den vielen Volksmitteln gegen die Epilepsie. Ich
konnte aus dem frischen Safte des Mauerpfeffers eine Substanz isolieren
wenn aueh nur in geringer Menge, die Alkaloidreaktionen gab und, in Lósung
subkutan injiziert, bei Katzen längere Zeit anhaltende, allgemeine Narkose
hervorrief.
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