2. Ohne Kalk hergestellt: Eisenoxydrot (z. B.
aus Eisenbeizlaugen).
Die Verwendungsmôglichkeit der Eisenrote ist von
den auf der Tabelle gekennzeichneten Eigenschaften ab-
hängig. Gips und freie Schwefelsäure enthaltende Far-
ben sind für Kasein und Wasserglas ebensowenig wie
für Ol- und Spritlacke geeignet, weil sie entweder schon
beim Anreiben oder erst beim Stehen im Bindemittel
»Stocken", griefig und damit unstreichbar werden oder
eindicken. Außerdem sind alle gipshaltigen Sorten für
den Außenanstrich ungeeignet. Die alkalischen Farben
dagegen trocknen schlecht und können in Ol Anlaß zu
unliebsamen Verseifungserscheinungen geben, die bei-
spielsweise in der Außentechnik die Wetterechtheit stark
herabsetzen können. Neutrale Sorten sind dagegen all-
gemeiner Verwendung fähig und können als vollkom-
men echt gegen Kalk, Licht und Witterung bezeichnet
werden. Doch sind zum Außenanstrich stets eisenreiche
Sorten zu bevorzugen. Sie können auch zum Färben von
Putzen, Kunststeinen und Zement, ebenso für die kera-
mische Malerei, für alle Leim-, Lack- und Oltechniken
für Tapeten, zum graphischen Druck und besonders
zum Rostschutzanstrich gebraucht werden. Hierfür ist
speziell das natürliche Roteisen (Eisenglimmer, Spanisch-
und Persischrot) geeignet. Reine Eisenoxyde dienen auch
als Schleif-, Polier- und Putzmittel (Pariserrot) .
Pozzuolierde (ein natürlicher farbiger Zement, „Puz-
zolan“), gebrannter Lichtocker und andere natürlichen
fabrikmiflig gebrannten Rotocker werden vor allem in
der Kunstmalerei und fiir Pastell- und Olkreidestifte
verwendet. Roter Bolus dient als Poliment (s. S. 112).
Aus allen roten Eisenfarben 16st sich das Eisen beim
Erhitzen mit Salzsäure ganz oder nur zum Teil heraus
und kann in der gelben Lösung durch gelbes Blutlaugen-
salz nachgewiesen werden (s. S. 22). Ist beim Lösen Auf-
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