Durch das Verdunsten von Flüssigkeit aus den
flüchtigen Bindemitteln geben diese, wenn nicht
gerade eine sehr starke Bindemittellösung verwendet
wurde, poröse, rauhe, ganz matte bis schwach seiden-
glänzende Aufstriche, die nach dem Trocknen, je nach
Art der Körperfarbe, wenig oder wesentlich heller wer-
den. Die Elastizität ist meist gering, die Widerstands-
fähigkeit gegen äußere Einflüsse wegen der rauhen
Oberfläche ebenfalls, und auch für die Lichtechtheit er-
geben sie die ungünstigsten Bedingungen. Besonders ist
das bei den wäßrigen Bindemitteln der Fall, während es
für die flüchtigen Lacke weniger ‚zutrifft. Die nicht-
flüchtigen Bindemittel ergeben glatte, wenig poröse und
meist auch mittel- bis hochglänzende Anstriche und bie-
ten für Wasser, Wetter usw. weit weniger Angriffsmög-
lichkeit. Sie sind auch meist elastischer und ergeben für
die Lichtechtheit die günstigsten Bedingungen. Das ist
auf Abbildung 3 bildlich dargestellt.
Einteilung der Bindemittel. Die Eintei
lung kann zunächst einmal nach der Flüchtigkeit, wie
oben gezeigt, erfolgen, aber das genügt nicht. Man kann
nun weiter die Lôslichkeit heranziehen. Und zwar die
Lóslichkeit des fertig aufgestrichenen Bindemittels nach
dem Trocknen. Diese ist nämlich nicht immer die gleiche
wie in frischem Zustand.
Die nichtflüchtigen Bindemittel erleiden chemische
Veränderungen beim Trocknen, die bedingen, daß sie in
Ollósungsmitteln (Benzin, Benzol, Terpentinöl) fast bis
ganz unlöslich werden. Die flüchtigen Bindemittel lösen
sich größtenteils auch nach dem Trocknen wieder in
ihren Lösungsmitteln. Dies gilt vor allem von den Sprit-
und Zaponlacken, aber auch von Tier- und vielen Pflan-
zenleimen. Unlöslich dagegen werden nach dem Trock-
nen die aus Kasein, Schellackseife, Wachsseife und den
meisten Emulsionen, wie auch aus Wasserglas hergestell-
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