Plakatechtfarben dagegen sind in Technik und Kunst-
gewerbe der vielseitigsten Verwendung fähig.
Vorschrift 108. Sogenannte „Studientempera‘
oder Dekorationsleimfarbein Tuben. 20 Krapp-
lack, rein, 80 Blanc fixe, 20—30 Dextrinleim nach Vorschrift 18
oder 19, 15—30_Glyzerin, 5 Syrup, etwas Karbolsäure.
Was nun das Farbmaterial der Leimtechnik betrifft,
so haben wir hier eine fast grenzenlose Auswahl. Denn
erstens decken in dieser Technik so ziemlich alle Farben,
zweitens können, da es sich um eine Innentechnik han-
delt, die Ansprüche an Lichtechtheit ziemlich herabge-
schraubt werden, besonders, da es sich nur ausnahms-
weise um künstlerische Arbeiten von großer Lebens-
dauer handelt. Und drittens ist der Trockenvorgang
nach Verdunsten des Wassers im wesentlichen beendet
und hierauf die Farbe von nur geringem Einfluß, wäh-
rend wir in Ol und Lack nur gut trocknende Pigmente
verwenden können. Damit stehen uns fast alle Farben
zur Verfügung, wenn sie nur nicht wasserlöslich sind
und den Alkalien der Pflanzenleime, Kaseinlösungen,
Schellackseifen standhalten. Soweit es sich um den An-
strich von rauhen Wänden handelt, ist auch das Korn
der Farbe Nebensache. Wenn nur mit Leim eine gut
streichbare Masse entsteht, so genügt das. Für Dekora-
tionsfarben aber, speziell auf Pappe, gehobeltem Holz,
für Anstrich, der nachlackiert werden soll, und für alles
Malen auf biegsame Untergründe müssen wir auch hier
feine Farben gebrauchen, wenn die Ansprüche auch nicht
derart sind, wie wir sie bei den Aquarellfarben stellen
müssen. Für den gewöhnlichen Leiminnenanstrich taugt
jede Schwerspatfarbe, noch besser sind kreidehaltige
Farben, weil ja Kreide sowieso das Weiß der Leimtech-
nik ist. Leichtspat, Lenzin (Gips) ist dagegen bei Kasein
nicht günstig, weil die Farben leicht stockend werden,
und auch bei anderen Leimbindemitteln sind sie nicht
so_sehr zweckmäßig. Sie können aber mit Vorteil dann
gebraucht werden, wenn kreide- oder spathaltige Far-
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