Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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nach Vorschrift 102 herstellen oder als Fertigpräparat 
kaufen. Man erreicht mit ihm besonders schónen, eigen- 
artig matten Temperacharakter, kann aber auch durch 
Nachbehandlung (Reiben, Bügeln) einen weichen Glanz 
erzielen und erhóht dadurch die Wasserechtheit des 
Anstriches bedeutend. Das Wachskasein ist unten be- 
sprochen. 
Außerdem sind für innen auch solche Emulsionen ge- 
eignet, die wasserlösliche Leimstoffe wie Stärke ent- 
halten. 
Solche Präparate, aus Pflanzenleim oder Stärkekleister 
hergestellt, sind auch im Handel, z. B. als Grundin, 
und scheinen sich bewährt zu haben (s. hierzu die Vor- 
schrift 36). Emulsionen tierischer Leime mit Ol werden 
zu Halbkreidegrund in der Malerei gebraucht (s. S. 354), 
Leim- und Kaseinemulsionen mit Zusatz von Standól, 
Sikkativ, Firnis, Schellackseife, Kunstharzlósungen, ja 
sogar Zaponlack werden zu Leimspachteln gebraucht 
(s. S. 216). 
Ganz besonders sind natürlich die hart und hoch 
wasserfest werdenden Wasserlacke zu Spachteln und 
anderen plastischen Massen, insbesondere zu der S. 190 
beschriebenen plastischen Malerei sowie zum Rauhfaser- 
anstrich geeignet. Außerdem können Wasserlacke vor- 
züglich als Tapetenleime verwendet werden (vgl. Wala- 
cell S. 190). Im Innenraum sind Emulsionen auf allen 
nicht fetten und nicht zu glatten Untergründen geeig- 
net, vor allem natürlich auf Putz und Holz, auf Papier, 
Asbestzementplatten und ähnlichen Stoffen. 
Beim Außenanstrich kommt es ebenfalls ganz 
darauf an, welcher Haltbarkeitsgrad erwünscht ist. Für 
Arbeiten im Typ der Gruppe b1 ist jede Emulsion, 
auch das sog. ,,Kasein" geeignet, ebenso für Arbeiten, 
die billig sein sollen und von denen keine größere 
Lebensdauer verlangt wird, z. B. Reklameflächen, Pla- 
kate auf Holzwänden. Doch ist stets zu betonen, daß 
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