Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

Die Stofflasurfarben, Transparentfarben, mit 
Farbstofflösungen hergestellt, versteifen das Gewebe 
sehr wenig, dringen in dasselbe ein, so daß es richtig ge- 
färbt wird. Die Wasserechtheit ist ziemlich, die Licht- 
echtheit unter keinen Umständen gut. Sie sind nur auf 
weißem Stoff brauchbar. 
Die Stoffdeckfarben, mit Pigmenten herge- 
stellt, sitzen dagegen mehr auf dem Gewebe, das da- 
durch ziemlich hart und steif wird, sind nicht so ela- 
stisch und blättern leicht ab (besonders Bronze), die 
Waschechtheit ist gut. Die Hauptsache aber ist bei 
ihnen, daß man sie bei Auswahl der richtigen Körper- 
farben vorzüglich lichtecht herstellen und auch auf 
dunklen bis schwarzen Stoffen verwenden kann. 
Hat man einen elastischen Zaponlack zur Verfügung, 
den man für sich allein auf einem Stück Stoff auspro- 
biert hat, so kann man sich solche Stoffarben leicht 
selbst anrühren, vorausgesetzt, daß einem eine Reib- 
schale, ein Sieb und sehr feinkörnige Farbe zur Ver- 
fügung steht. 
Vorsehrift118 Lasurstoffmalfarbe. 100 Zapon- 
lack elastisch, dünnflüssig etwa nach Vorschrift 67 unverdünnt 
hergestellt, dazu 5 Zaponechtviolett gelöst in 50 Lösungsmittel 
E 13 oder 25 Alkohol und 25 Essigäther. 
Vorschrift119. Deckstoffarbe. 10 Zaponlack nach 
Vorschrift 67 unverdiinnt, mit 20 feinstgemahlener lichtechter 
Farbe (zum Beispiel ZinkweiB, Eisenrot, Chromgelb, Alumi- 
nium- oder Messingbronze) verreiben, sieben mit 50 Lósungs- 
mittel wie bei Nr. 118 verdünnen. NB. Naeh Gebrauch gut ver- 
sehlieBen. Beim Malen nie mit reinem Lósungsmittel, sondern 
nur mit verdünntem Zaponlaek verdünnen. Messing- und Kup- 
ferbronzen kónnen nieht aufbewahrt werden, da sie grün wer- 
den unter Zersetzung der Nitrozellulose. 
Die hier beschriebenen selbstangeriebenen Stoffarben 
lassen sich natürlich auch zu anderen dekorativen Arbei- 
ten, besonders auf Holz, Pappe, Metall, Kunstmassen 
wie überhaupt für kleinere kunstgewerbliche Arbeiten 
verwenden. Farben für die Spritztechnik und alle Za- 
ponlackverfahren müssen aber fabrikmäßig hergestellt 
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