Vorsehrift 127. Freskoputz. Naeh Dórnér: 1. Spritz-
bewurf aus 2 Grobsand, 1 Kalk; 2. Ausgleiehbewurf ebenso;
3. Rauhputz aus 2 feinerem Sand, 1 Kalk; 4. Feinputz aus 1 fei-
ner Sand, 1 Kalk. Näheres siehe Dórner. Malmaterial.
b ZementhaltigerPutz, Beton, zement-
haltige Kunstmassen, Asbestzement-,
Eternitplatten, Kunststeine usw. Zement
ist ein Baumaterial, das auch ohne Luftkohlensäure ab-
bindet, weil es aus aufgeschlossenen kieselsauren Salzen
und Atzkalk besteht, die sich beim. Abbinden zu unlós-
lichen Kalksilikaten umsetzen. Darum làfit sich Zement,
den man durch Brennen von tonhaltigen Kalksteinen
(Mergeln) gewinnt, nicht einsumpfen. Denn er würde sonst
unter Wasser abbinden. Zement ‚enthält also auch Kalk,
zwar nicht mehr als der gewöhnliche Kalkputz, und ist
darum nicht, wie oft geglaubt wird, „schärfer“, aber das
Abbinden dauert wesentlich länger, und der Kalk ist
daher weit länger wirksam als im Kalkputz. An zer-
störender Wirkung kommt ein vier Wochen alter, luft-
trockener Kalkputz etwa einem einjährigen Zementputz
gleich. Dazu aber können aus dem Zement lösliche Salze
auswittern, die sich als Beschlag auf die Oberfläche legen.
Bei der Bearbeitung aller zementhaltigen Massen ist
daher größte Vorsicht vonnöten.
Daß der im langsam abbindenden Zementputz lange
vorhandene freie Atzkalk Olfarben verseifen kônne,
wird allgemein angenommen, neuerdings aber bestritten.
Nach Platzmann ıst es zwar durchaus richtig, daß
Ol- und Lackfarben durch Zementputz verseift werden,
doch soll daran nicht der Atzkalk direkt schuldig sein,
da er ja unlôsliche Kalkseifen geben würde, Vielmehr
soll aus dem Atzkalk und den im Zement vorhandenen
Alkalisalzen Lauge entstehen, durch welche die Bildung
lóslicher Seifen veranlafit wird. — So findet die be-
sonders schàdigende Wirkung des Zementputzes ihre Er-
klárung. Dennoch wird immer wieder versucht, zement-
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