Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

Zum praktischen Gebrauch dienen die 24 Farbmefdrei- 
ecke der Deutschen Werkstelle für Farbkunde, Dresden. 
In der Praxis des Malers wird zumeist das Bau- 
mann-Prasesche Farbsystem verwandt, dessen 
Farbkreis mit Buchstaben bezeichnet wird. Die Ablei- 
tung der hellen und trüben Töne erfolgt ebenfalls durch 
Weiß und Schwarz, nur ist hier die Anordnung eine an- 
dere. Während bei der Ostwaldschen Normierung die 
Eigenhelligkeit der reinen Farben vernachlässigt wird, 
ist sie bei Baumann berücksichtigt. Bei Ostwald werden 
den den reinen Ton bedeutenden Nummern Buchstaben 
angefügt, die den Weif- und den Schwarzgehalt bezeich- 
nen. Zum Beispiel heißt ein reines volles Rot 7ra, seine 
bis zum zarten Rosa getriebene Abmischung 7ea, seine 
zum Dunkelbraun getriebene Schwarztrübung 7rn, ein 
helles, durch Weiß und Schwarz hergestelltes Rotbraun 
dagegen 7ie. Baumann setzt den Farbtonbuchstaben in 
die Mitte, z. B. Gb = bläuliches Grün. Die stärkste 
Aufhellung wird mit 1 bezeichnet, die stärkste Dunke- 
lung mit 12. Diese Zahlen werden vor den Farbtonbuch- 
staben gesetzt. Außerdem wird diesem noch eine Zahl 
angefügt, die besagt, wie stark sich die Farbe dem reinen 
Grau nähert. So heißt z.B. ein reines bläuliches Grün 
6 Gb, weil es einen natürlichen Schwarzgehalt von 6 hat, 
ein mit Weiß aufgehelltes reines Grün 1 Gb, ein mit 
Schwarz stark getrübtes Grün 12 Gb 6, ein helles, trübes 
Grün z. B. 3 Gb 3. Farbtreppe nach Baumann-Prase: 
reiner Ton, z. Violett 
Aufhellung 
DU 
eif 
Verdunkelung 
Ld 
oit 
Trübung 
Schwarz 
39
	        
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