Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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9. Echtheit gegen Chemikalien. Säuren sowohl wie 
auch Basen (Alkalien, Laugen) wirken auf die meisten 
Farben ungünstig, zerstören sie teilweise sogar völlig. Es 
kommen folgende Fälle in Frage: 
a) Säureechtheit. Saure Bindemittel werden 
sehr selten verwendet, höchstens in Form abgebauter 
Kaltleime (s. S133) oder als essigsiurehaltige Eitempera 
(s. S. 237). Im Zweifelsfall prüft man, indem man die 
mit dem Bindemittel angeriebenen Farben etliche Tage 
in einem verschlossenen Gláschen stehen läßt und dann 
feststellt, ob die Farbe verändert ist. Weit wichtiger sind 
die sauren Rauchgase der Industrie- und Stadtluft. Sie 
enthalten meist schweflige Säure, die stark auf viele Far- 
ben wirkt. Die Prüfung auf Echtheit gegen diese Säuren 
wird am besten dem Chemiker überlassen. Zur Orientie- 
rung kann der Verbraucher folgenden Versuch machen: 
er bringt den mit Wasser überspritzten Anstrich unter 
eine Glasglocke und verbrennt darin ein Stückchen 
Schwefelschnitte. Am folgenden Tag stellt er etwaige 
Veränderungen der Farbe fest. Auch durch saure Grun- 
diermittel (Alaun, Zinkvitriol, Fluate) können Schädi- 
gungen hervorgerufen werden. 
b) Laugenechtheit. Am allerwichtigsten ist die 
Kalkechtheit, weil sie die Verwendbarkeit einer 
Farbe in den alkalischen Auflentechniken bedingt. Es 
gibt nur wenige Farben, die völlig kalkecht sind. Teer- 
farben genügen nur mäßigen Ansprüchen (s. S. 30 un- 
ter Kalkfarben). Es ist grundfalsch, zu glauben, daß ein 
lufttrockener, neuer Putz kalkunechte Farben nidit 
mehr zerstóren kónne. Solche Zerstórungen treten zu- 
weilen erst nach einem Jahr ein. Man prüft auf Kalk- 
echtheit, indem man eine Farbprobe mit eingesumpftem 
Kalk auf den gewünschten Farbton bringt und in einem 
verschlossenen Gefäß unter Aufgießen von Wasser min- 
destens drei Tage stehen läßt. Völlig kalkeche Farben 
haben bis dahin sich weder gelöst noch ihren Farbton 
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