Reklame machten wir damals noch nicht, und
trotzdem hatte es sich herumgesprochen, dass der
erste Horch-Wagen gelaufen war.
Es meldeten sich einige mutige Herren, die sich
erboten, die Vertretung von Horch-Wagen zu über-
nehmen. Zuerst schrieb uns ein Herr Bock aus Frank-
furt am Main, und wir luden ihn ein, sich einen
Wagen anzusehen und zu fahren. Er kam auch sofort, =
probierte unseren ersten Horch und übernahm unver-
züglich unsere Vertretung in Frankfurt. Und weil er
energisch und modern war, machte er auch sogleich
in Frankfurt heftig Reklame für unseren stossfreien
Motor. Zunächst erreichte er wenigstens, dass die
Frankfurter ihn selber kurzerhand den ,stossfreien
Bock“ nannten.
=
Als ich einmal nach Köln hineinfuhr, hatte ich
ein Erlebnis, das mich sehr nachdenklich machte und
aus dem ich eine ganze Menge lernte. Ich besuchte die
Fabrik, die für mich meine Karosserien baute, Uter-
möhle hiess die Firma, und ihr Inhaber war Herr
Buchkremer. Er besass einen Falke-Wagen. Wagen
dieses Namens und dieses Modells sind nicht viele
gelaufen, und man wusste nicht einmal genau, wo sie
eigentlich gebaut wurden. Sie liefen aber gut.
Herr Buchkremer sagte mir, wir sollten einmal
eine kleine Wettfahrt mit unseren Wagen ganz für
uns allein machen, er mit seinem „Falke“ und ich mit
meinem „Horch“. Ich war sofort einverstanden, und
wir legten eine Strecke in der Eifel fest.
Eine Stunde lang ging es ganz gut, ich hatte Vor-
sprung, aber dann ereigneten sich bei meinem Wagen
allerlei Defekte, einmal war es die Zündung, dann
wieder der Vergaser, dann wieder etwas anderes, so
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