Full text: Ich baute Autos

   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
    
    
     
     
    
    
     
     
  
  
    
     
    
     
   
  
   
Höchst gespannt fuhr ich hin, sah mir sein Modell 
an... und war sofort schrecklich enttäuscht. Diese . | 
Karosserie gefiel mir in gar, aber auch in gar keiner 2 
Weise, und ich verschwieg das nicht. Zuerst war er 5 
starr, dann hatten wir eine hitzige Aussprache mit- 
einander. Plötzlich brach er den Streit kurzerhand 
ab und schrie einem vorbeigehenden Arbeiter zu, er 
möge ihm einen Vorschlaghammer bringen. Wir 
standen uns, bis der Mann wiederkam, schweigend 
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gegenüber. Ich hatte keinen Schimmer, was er mit E 
dem Hammer wollte, und war neugierig. Was ein & 
Vorschlaghammer war, wusste ich aus meiner 5 
Schmiedezeit genau: ein Hammer von etwa acht Pfund 3 
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Gewicht, und, wer konnte es wissen, vielleicht schlug 
er mir in aller Gemütsruhe damit den Schädel ein. 
Der Arbeiter kam mit dem Hammer gerannt, Kathe 
riss ihn an sich, schwang ihn hoch . . . und zerschlug 
seine Modellkarosserie kurz und klein, dass die Split- 
ter und Fetzen nach allen Himmelsrichtungen flogen. 
Ich sah staunend zu. Als auch nicht mehr ein Span 
übrig war, war auch vom Wutanfall des Herrn Kathe 
nichts mehr übrig. 
Er sah mich erwartungsvoll an, und ich fragte: 4 
,Und was soll nun werden?" 
„Was werden soll? brummte er etwas verlegen. 
„Jetzt werde ich die Karosserie bauen, die Sie mir 
damals beschrieben haben, Ihre lächerliche Zigarre 
mit zwei Löchern drin.“ 
Er baute sie, und so entstand die Karosserie für 
die Prinz-Heinrich-Fahrt 1908. Es war ein Meister- 
werk von Kathe und erregte überall Bewunderung, 
In diesem Wagen sass man mit einem Kissen direkt | 
auf dem Chassis. Ich muss zugeben, dass diese Sitze 
auf langen Fahrten nicht sehr bequem waren . . aber 
  
   
   
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