wir haben mit diesem Wagen durchgehalten. Unsere
Karosserie wurde das Muster für andere Fabriken, sie
wurde weiter entwickelt und verbessert, und ihre
Fortentwicklung war zum Beispiel der doppelte Wind-
schutz.
%
Anfang Mai 1902 wurde in Berlin eine Automobil-
ausstellung eróffnet. Wir beschickten sie noch nicht,
aber ich fuhr hin, um mir die ausgestellten Wagen
anzuseben. Es ist vielleicht nicht verbrecherisch,
wenn ich gestehe, dass ich mich zunächst darüber
freute, dass keine Firma weiter in ihren Konstruk-
tionen war als wir. Sie bauten alle noch den Antrieb
mit Kette, und das einzige, was ich Neues entdeckte,
war ein Kühler der Firma Daimler, der vorne am
Wagen angebracht war. Mir leuchtete diese Neuerung
sofort ein, sie war ausserordentlich wichtig, und ich
akzeptierte sie.
Im Juli des Jahres 1902 versuchten wir, unsere
Wagen in die weitere Welt zu schicken. Ein Herr
Rödder aus Frankfurt schrieb uns, er sei in der Lage
und habe auch Lust dazu, uns eine ausgezeichnete
Vertretung in England zu besorgen. Am 19. Juli kam
der Herr nach Reichenbach, und wir schlossen einen
Vertrag mit ihm, nach welchem er uns mit den eng-
lischen Herren bekannt machen und einen Vertrags-
abschluss mit ihnen herbeiführen sollte. Zunächst ging
alles wie am Schnürchen. Die englischen Herren
kamen nach Reichenbach. Wir machten, mit mir am
Steuer, eine Probefahrt nach Bad Elster. Der Wagen
lief gut, und die Engländer schlossen den Vertrag
mit uns. Nach kurzer Zeit fuhr ich mit dem ersten
für England bestimmten Horch-Wagen und Herrn
Rödder nach London und steuerte durch diese Riesen-
113