Damit hatten wir einen ungemein wichtigen und
grossen Fortschritt zu verzeichnen. Die Wagen waren
um einen hohen Prozentsatz zuverlässiger geworden.
Ich bin also, um mich wieder einmal zu loben, der
erste Automobilbauer gewesen, der Zahnräder aus
Chromnickelstahl machte. Die Bismarckhütte war mir
sehr dankbar dafür. Auf einer Ausstellung im Jahre
1906 kam dies in überaus herzlicher und sinnvoller
Weise zum Ausdruck. Auf dem Stand der Horch-
Werke überreichte mir eine Abordnung der Bismarck-
hütte einen wundervollen Blumenstrauss, der aus
Chromnickelstahl hergestellt war. Dieser Strauss
prangte während der Ausstellung auf unserem Stand
und war ein grosser Anziehungspunkt.
Die Arbeit in Reichenbach ging rüstig weiter, und
langsam musste ich daran denken, die Fabrik zu ver-
gróssern, vielleicht auch eine Aktiengesellschaft zu
gründen. Anfang des Jahres 1904 beriet ich mich nach
dieser Richtung hin mit den Herren Bauer, Stein-
häuser und Kathe.
Ein Zufall förderte meinen Plan. Ich erhielt eines
Tages eine Einladung zu einer Sitzung des Sächsisch-
Thüringischen Automobil-Klubs nach Zwickau in
Sachsen. Dort lernte ich die Herren Paul und Franz
Fikentscher, Dr. Stöss, Direktor Melzer und einige
andere kennen, und ich merkte bald, dass sie sich für
unsere Fabrik in Reichenbach sehr interessierten. Als
ich erzählte, dass wir im Begriff seien, die Fabrik zu
vergrössern und vielleicht eine Aktiengesellschaft zu
gründen, wurden sie noch interessierter und äusserten
den lebhaften Wunsch, die Fabrik zu besichtigen, um
sich darüber klarzuwerden, ob sie sich an dieser
Aktiengesellschaft beteiligen würden.
122