Full text: Ich baute Autos

  
      
darf, ein hübscher runder Vollmond. Trotz unseres 
vorausgegangenen Schreckens konnten wir uns eines 
Lachens nicht erwehren, und als jetzt, nachdem die 
Topferin sich mit unserer Hilfe herausgearbeitet 
hatte, noch ein zweiter, kleinerer, aber nicht minder 
hiibscher Vollmond sich durch die Tiir schob, 
lachten wir alle drei. Einigermassen verlegen standen 
Mutter und Tochter vor uns und ordneten ihren 
Rock, unter dem sie weiter nichts angehabt hatten 
und der sich beim umstindlichen Herauswinden aus 
dem umgestiirzten Wagen eben in die Hohe ge- 
schoben hatte. Beide Frauen hatten zu unserer Be- 
ruhigung nicht den geringsten Schaden erlitten. 
Inzwischen kam der Töpfer weinend mit seinen 
Pferden bei uns an, der arme Kerl tat uns ausser- 
ordentlich leid, aber weder wir noch er trugen 
irgendwelche Schuld. Nachdem ich das festgestellt 
hatte, schlug ich ihm vor, uns zusammenzusetzen und 
den gesamten Schaden miteinander auszurechnen, die 
Reparatur des Wagens, die zerbrochenen Töpfe usw. 
Und es stellte sich heraus, dass die Rechnung nicht 
einmal hoch wurde, so dass wir uns dahin einigten, 
dass wir zwei Drittel und der Töpfer ein Drittel des 
Schadens trugen. 
Wir trennten uns als gute Freunde. 
% 
Zu Beginn des Jahrhunderts war Frau Eisemann 
aus Hamburg als eine ebenso unerschrockene wie 
resolute und verwegene Fahrerin bekannt. Sie fuhr 
Rennen und beteiligte sich an vielen Zuverlässigkeits- 
fahrten. 1908 nahm sie an der Prinz-Heinrich-Fahrt 
mit einem unserer Wagen teil. Wir waren zum Trai- 
ning nach Bacharach gefahren, wo im Blüchertal die 
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