Ich weiss, dass heute noch bisweilen die Umgangs-
sprache zwischen Fahrern nicht fein ist, aber damals
donnerten die Flüche und Verwünschungen zwischen
Kutschern und Automobilisten durch die ganzen
Lande auf und ab in einem Umfange und von einer
Prägung, die nichts zu wünschen übrigliess.
Ein anderes schmerzliches Kapitel waren die
Hunde. Viele, unheimlich viele starben damals einen
schnellen Tod: sie kamen meistens unerwartet aus
einem Hauseingang gefegt, stiebten auf den Wagen
los, und schon waren sie überfahren. Ich hatte mir
vorgenommen, möglichst vielen dieser treuen, aber
in dieser Hinsicht erschrecklich dummen Tiere das
Leben zu retten. Die längste Peitsche, die ich auf-
treiben konnte, schaffte ich mir an und führte sie
immer mit mir, und wenn ein Hund auftauchte und
das Sausen hörte oder getroffen wurde, zog er schleu-
nigst wieder ab. Uebrigens, so brutal es sich anhört:
die Peitsche war auch das beste Abwehrmittel für
Kinder, die damals die liebliche Angewohnheit hatten,
johlend und schreiend auf den Wagen zuzulaufen,
und manchmal auch Dreck und Steine auflasen und
den Wagen bewarfen. Selbstverständlich genügte es
für diese Lausejungens, wenn man ihnen die lange
Peitsche schon von weitem zeigte.
Und die Hühner!
Sie waren einfach das klassische Kapitel der da-
maligen Ortsstrassen für uns Automobilisten. Es ist
erwiesen, dass Hühner sich meistens so verhielten:
Lagen sie friedlich in einem Haufen zusammengedrängt
auf der rechten Seite der Strasse, vollkommen geschützt
an einem Hauswinkel, dann wurden sie unruhig und
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