Mitinhaber der Skoda-Werke in Pilsen. Er habe sich
schon vor einiger Zeit an unsere Fabrik gewandt, um
einen Horch-Wagen zu kaufen. Dann bemerkte er
wörtlich: „Herr Horch, ich habe diesen Wagen, auf
dem Sie jetzt sitzen, während der Herkomer-Fahrt be-
obachtet, und ich erkläre Ihnen hiermit, dass Sie ın
diesem Wagen höchstens so lange sitzen bleiben, bis
die offizielle Feier in München vorbei ist. Dann ge-
hórt der Wagen mir."
Und genau so geschah es dann.
Uebrigens móchte ich nachholen, dass am 8. Mai
1904 eine Zuverlässigkeitsfahrt stattgefunden hatte,
veranstaltet vom Berliner Automobilverein und dem
Leipziger Automobilklub, an der wir uns mit drei
Wagen beteiligten. 29 Wagen machten mit, die Horch-
Wagen holten sich zwei grosse goldene Medaillen.
*
Am 23. August 1906 hatten wir aufregenden Besuch
in der Fabrik. Der Minister Graf von Hohenthal mit
seinem Gefolge und der Oberbiirgermeister Keil von
Zwickau mit seinen Stadtriten besichtigten eingehend
unseren Betrieb.
Einige Zeit nach diesem Besuch munkelte man in
Automobilkreisen, dass der König von Sachsen mit
dem Gedanken umginge, sich einen Wagen zu kaufen.
Wir gingen diesem erfreulichen Gerücht nach und
konnten bald Verhandlungen mit den zuständigen
Hofstellen führen. Der Stallmeister des Königs, Hauck,
kam zu uns nach Zwickau, sah sich die Wagen genau
an, fuhr auch einige, stand und sass aber ziemlich
unschlüssig herum und wollte mit der Sprache nicht
recht heraus. Schliesslich aber benahm er sich wie ein
Mann und sagte geradezu: er habe doch nicht den
146