Full text: Ich baute Autos

  
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Mut, einen Horch-Wagen zu kaufen, obwohl die Fa- 
brik im Lande seines Königs liege. Wir waren hoch- 
erstaunt und müssen ziemlich dumme Gesichter ge- 
macht haben, denn er fuhr eilig und etwas verlegen 
fort: „Sehen Sie mal, Herr Horch, aufrichtig ge- 
sprochen, es ist allgemein bekannt und Sie werden das 
auch nicht abstreiten als loyaler Mann, dass die 
Daimler-Mercedes-Wagen die besten und zuverlässig- 
sten Wagen der Welt sind. Wenn ich also einen 
Mercedes für Seine Majestät kaufe und es passiert ihm 
in diesem Wagen etwas, dann kann mir niemand einen 
Vorwurf machen. Ich habe den besten Wagen für 
den König gekauft, den es auf der ganzen Welt gibt. 
Hören Sie mir bitte weiter zu: Kaufe ich aber einen 
Wagen von Ihnen und es passiert Seiner Majestit ein 
Malheur, dann geht es mir an den Kragen.“ 
Er musste es ja wissen, und wir hörten uns schwei- 
gend diese Begründung an. Es wurde damals auch in 
der Tat kein Horch-Wagen für den sächsischen König, 
sondern ein Mercedes gekauft, aber es dauerte nicht 
lange, bekam er auch einen Horch, und von dieser 
Zeit an hat er nur Horch-Wagen gefahren. 
Ein Malheur ist ihm auf ihnen nicht passiert. 
+ 
Es kam die Zeit, dass wir uns auf die zweite Her- 
komer-Fahrt vorbereiten mussten. Und diese Vor- 
bereitungen mussten auf das sorgfältigste betrieben 
werden, denn ich sagte schon, dass die Herkomer-Fahrt 
die berühmteste Autokonkurrenz der damaligen Zeit 
war. Von dem Eindruck, den die Wagen machten, 
hing für die Fabrik unendlich viel ab. 
Jédermann in der Firma, vom Chef herunter bis 
zum Schlosserlehrling, wusste das. 
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