war überwältigt von diesem Ausspruch, eilte sofort
zu den beiden hin und erzählte ihnen, was mein Vater
gesagt hatte. Und sie waren, wie ich sagen muss, auf
das tiefste gerührt, bemerkten einstimmig, dass sie
einen solchen wunderbaren Ausspruch noch niemals
gehört hätten, und äusserten die feste Ueberzeugung,
dass mein Vater schon wegen dieses Satzes ganz be-
stimmt in den Himmel kommen werde.
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Wir fuhren also auf den Semmering zum Training.
Dort waren schon eine ganze Menge Herkomer-Fahrer
eingetroffen und fuhren die Strecke ab. Sie taten es
mit allem Ernst, der notwendig war. Ich habe den
Ernst und die unbedingte Wichtigkeit des Trainings
immer verfochten. Es ist unvorstellbar, wie sich die
Fahrfertigkeit entwickelt und wie sich dadurch die
Zeiten verindern, wenn man einen solchen Berg zehn-
oder zwanzigmal hinaufklettert. Beim ersten Male ist
man der festen Ueberzeugung, dass eine grossere
Schnelligkeit nicht herauszuholen und dass zum Bei-
spiel zehn Minuten eine dusserste Zeit sei. Bei der
zwanzigsten Wiederholung der Strecke sieht man, dass
aus den zehn ussersten Minuten acht geworden sind.
Als wir vier Tage strenges und gewissenhaftes Trai-
ning hinter uns hatten, fuhren wir durch die Steier-
mark und Tirol nach Miinchen, und zwar die gleichen
Strassen, die wir nachher bei der Herkomer-Fahrt zu
erledigen hatten.
Kurz hinter der Semmeringhóhe befindet sich die:
Ortschaft Krieglach. Ich wusste, dass hier der stei-
rische Dichter Peter Rosegger wohnte, den ich sehr
liebte. Mir kam der Einfall, ihm einen Besuch zu
machen, und mein Freund Hahn war sofort Feuer
und Flamme dafür, und so machten wir uns auf den