Jedermann freute sich ungeheuer auf dieses Fest.
Ich sagte in meiner Ansprache, dass wir immer so
miteinander arbeiten wollten, wie wir es bisher ge-
halten hätten, denn nur dann sei es uns möglich,
jedem Erzeugnis der Konkurrenz mindestens Eben-
bürtiges an die Seite stellen zu können.
Uebrigens war es fast sprichwôrtlich in Zwickau
und darüber hinaus, dass ich jedem meiner Arbeiter
und auch anderen Menschen, die in wirklicher Not
sich an mich wandten, geholfen habe. Vielleicht, um
das zart anzudeuten, vielleicht steckt in dieser
Tatsache (mit anderen Dingen zusammen) auch die
einfache Erklärung, warum ich schliesslich kein reicher
Mann geworden bin.
Wer weiss, wie es geworden wäre, wenn ich alles
Geld, das ich ringsherum verlieh und, mit einer Aus-
nahme, niemals wiedersah, heute noch hätte. Es waren
keine kleinen Summen.
Am 2. Dezember fuhr ich mit Alfred Kathe und
Herrn Erdmann aus Gera nach Paris zum Auto-
Salon. Erdmann besass damals eine Automobilfabrik,
er und sein Bruder waren tüchtige Ingenieure, und
alle Voraussetzungen waren eigentlich dafür gegeben,
dass die Fabrik sich entwickelte. Aber es gelang nicht,
sie hatten zu ihrer Tüchtigkeit kein Glück, sondern
nur Pech, und stellten den Betrieb wieder ein. Die
Ausstellungen in Paris wurden von Jahr zu Jahr
prächtiger, der Rahmen war wundervoll, und man be-
kam immer wieder neue Anregungen. Die Franzosen
waren, wie in anderen äusserlichen Dingen, auch in
ihren Konstruktionen vorbildlich elegant, so dass man
seine Freude daran haben konnte. Ich erinnere mich,
dass sie in einem jener Jahre einmal in einem Neben-
raum allen Erfindern und Bastlern Gelegenheit ge-
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