geben hatten, ihre Erfindungen auszustellen. Man
fand hier eine ganze Menge unerhört interessanter und
teils sehr verwegener Konstruktionen, aus denen man
lernen konnte.
Am 29, Januar 1909 war wieder einmal eine Sitzung
des Vereins Deutscher Motorfahrzeugindustrieller
im Verkehrsministerium in Berlin. Wir berieten da-
mals über das Führerprüfungsgesetz. Interessanter
wurde es nachmittags, wo wir auf das Tempelhofer
Feld fuhren. Dort unternahm Armand Zipfel mit
einem Voisin-Apparat Flugversuche. Es war bitter
kalt, und der Herr Zipfel kam leider auch nicht ein-
mal einen Meter von der Erde hoch. Wir waren alle
sehr enttiuscht, aber wir kauften wenigstens Ansichts-
karten, auf denen der Herr Zipfel zu sehen war, wie
er flog.
*
Nun erschien auch die Ausschreibung für die Prinz-
Heinrich-Fahrt des Jahres 1909. Sie hatte wesentliche
Aenderungen erfahren. Es war darüber geklagt wor-
den, dass die meisten Fahrer als Privatfahrer nicht
die gleiche Fertigkeit aufzuweisen hatten wie die
Herren aus der Industrie und die Automobilfabri-
kanten, die täglich mit Wagen umzugehen hatten.
Man fand es nicht richtig, dass die Preise immer in
dieselben Hände fielen.
Es wurde also bestimmt; dass alle Fahrer, die schon
Preise besassen, diesmal ihren Wagen nicht selber
steuern durften. Damit war Dr. Stöss und mir die
Gelegenheit genommen, unsere Wagen persönlich zu
führen. Meinen Wagen fuhr Georg Paulmann und
den anderen der Oberingenieur Lange.
Die Fahrt begann in Berlin, am 9. Juni war die
Abnahme der Wagen und am anderen Morgen der
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