Full text: Ich baute Autos

    
Der Arzt gab das Bein verloren, ich aber nicht, 
und nach sechs Wochen Bettliegen und grauenhafter 
Langerweile konnte ich dem Leben wieder einigen 
Geschmack abgewinnen. 
Meine ersten Spaziergänge gingen natürlich wieder 
zum Bahnbau. Ich verfolgte genau seine Entwicklung 
und seine Fertigstellung, und als es dann so weit war, 
war auch ich mit einem unabänderlichen Entschluss 
so weit: ich wollte Lokomotivführer werden. Ich 
weiss, dass dies der sehnlichste Wunsch vieler kleiner 
Jungens ist, auch manchmal solcher, die durch ihre 
äusseren. Lebensumstände zum  Lokomotivführer 
nicht gerade vorherbestimmt sind . . . aber bei mir 
war es heiliger Ernst. Auch mein Vater war sehr 
dafür, nur bestand er darauf, dass ich zuerst eine 
richtige Lehrzeit durchmache. 
Mit dreizehn Jahren kam ich dann aus der Schule 
(endlich, eine recht lange Zeit war das gewesen), und 
ich ging sofort zu meinem Vater in die Lehre. Alles 
ist in dieser Lehrzeit kinderleicht für mich gewesen: 
ich entstammte Generationen von Schmieden, meine 
ganze Leidenschaft gehörte technischen Dingen, die 
väterliche Werkstatt kannte ich in- und auswendig, 
jedes Werkzeug war mir vertraut... ohne jede Mühe 
ging mir alles von der Hand. 
In zweiundeinhalb Jahren hatte ich ausgelernt. 
& 
Und nun war ich auf der Wanderschaft. 
Es hatte mich nach meiner Lehrzeit keine Minute 
linger daheim gehalten. Mein Vater freute sich unge- 
mein, dass ich so rasch entschlossen war, in die 
Fremde zu gehen, er gab mir 20 Mark mit auf die 
Reise und meinte gemütlich, ich wäre in vierzehn 
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