Strassen standen Menschen und begrüssten uns be-
geistert; in der Fabrik war die gesamte Belegschaft
angetreten, dann hielt ein Vertreter der Stadt eine
Rede, und der Vorsitzende des Aufsichtsrats und ich
dankten mit einigen Worten im Namen der Teil-
nehmer der Alpenfahrt.
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Am 8. Juli fand eine Ballon-Verfolgungsfahrt statt,
und ich beteiligte mich an ihr, diesmal aber nicht im
Auto, sondern in der Gondel eines Freiballons, und
es war das erstemal in meinem Leben, dass ich flog.
Der Ballon war sehr klein, seine Gondel fasste nur
zwei Personen, und er gehörte Herrn Bauer aus
Schwarzenberg im Erzgebirge. Wir hatten anderthalb
Sack Ballast mit. .
Der Ballon stieg sehr langsam, es herrschte ziem-
licher Bodenwind, und wir mussten gleich nach dem
Start schon Ballast abwerfen, damit wir nicht an den
Giebeln der Häuser herumhingen. Wir kamen etwa
1500 Meter hoch und mussten feststellen, dass in
dieser Höhe kein Wind war. Wir trieben gemütlich
der Elbe entlang nach Pirna zu, aber dort begann der
Ballon derart zu fallen, dass wir unseren sämtlichen
Ballast abwerfen mussten, trotzdem kamen wir nur
mit Mühe und Not an der Kirchturmspitze vorbei.
Dann aber sanken wir wieder rettungslos tiefer auf
die Häuser herunter. Ballast hatten wir keinen mehr,
also zerrten wir unsere Kleider herunter und warfen
sie in Gottes Namen über Bord. Oben unter freiem
Himmel und unter uns beiden Männern machte es
ja schliesslich nichts aus, dass wir im tiefsten Negligé
uns über die Landschaft bewegten. In der kleinen
Ortschaft Ruppen mussten wir dann wohl oder übel
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