sache her verstimmt, um und schreit zurück: „I bitt
schön, Herr Oberstleutnant, laut Ausschreibung ist
jäder fraiwillige Aufenthalt fünf Minuten vorhär zu
melden!“ Schrie’s und jagte weiter.
„Ich selber“, erzählt Graumüller, „erlebte ferner in
Frankreich eine reizende Episode, sie passierte auf der
10 000-Kilometer-Fahrt, die ich auf meinem 100-PS-
‚Audi‘ gewann. In der Nähe des Mittelmeeres dim-
merte gegen vier Uhr bereits der Morgen. Ich war
schon viele Stunden hindurch in dichtem Nebel ge-
fahren, jedermann weiss, wie anstrengend das ist,
und ich hatte von meinem Durchschnitt allerhand
verloren. Die nächste Etappe war San Sebastian, und
ich hatte bis dahin noch eine lange Strecke quer durch
Frankreich zu fahren.
Als ich im Nebel eine grosse Tankstelle auftauchen
sah, beschloss ich, auf alle Fälle zu tanken, obwohl
ich noch genügend Benzin hatte. Ich hielt also, liess
meine Hupe aufheulen, stieg aus und klingelte. Bei-
nahe sofort öffnete sich in dem Haus oben ein
Fenster, eine nette kleine Person im Schlafanzug sah
heraus und fragte nach unseren Wünschen. Nach
kurzer Zeit ging die Tür auf, und ein älterer Herr,
nur mit Hosen bekleidet, kam heraus, die Hände ın
den Hosentaschen, und besah sich unseren Wagen.
Und im reinsten Sächsisch vernahmen wir: ,. .. à
scheenes Sauwäddr haide . . . à Audoh . . . fuffzig-
sechshunnerdachtunsswanssig . . . zihndausend Gilo-
mettr-Fahrt . . . goddverdimmich . . . à Audoh aus
Sachsn . . .l‘
Völlig verblüfft antwortete ich ihm: ‚Eijjah!...
Frailijj! . . . Aehm-ihm! . . . Nunnaddiehrlij! . . .
Und Sie? .. . Sie sind Sachse? . . . Indrássannd!
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pers