Full text: Ich baute Autos

M dise 
  
    
    
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
gens die einzigen, die nicht wie ein Hühnerhaufen 
blódsinnig hin und her rannten. Uebrigens half mir 
meine Frau, die bei allen Fahrten dabei war, muster- 
gültig: sie leistete Vorzügliches in unserer Ver- 
pflegung, und an jedem Morgen bekamen unsere 
Fahrer ihre belegten Brote mit auf den Weg, so dass 
sie sich unterwegs in dieser Hinsicht um gar nichts zu 
sorgen hatten. 
Sonst aber, in den Hotels, wie gesagt . . . ein Irren- 
haus. In Triest war der Startplatz ziemlich weit vom 
Hotel entfernt, und alle Fahrer wurden mit Omni- 
bussen zu ihren Wagen gefahren. Der Omnibus, in 
welchem wir sassen, wollte gerade abfahren, da 
brauste noch ein Mann aus dem Hoteleingang in 
Unterhosen und Hemd, unter dem Arm hatte er 
seine Kleider und in der Hand seinen Koffer. Er 
stiirzte auf unseren Omnibus zu, riss eine Tiir auf, 
kletterte herein und rief atemlos: ,,Meine Damen 
und Herren . . . Sie konnen denken, was Sie wollen... 
es niitzt Ihnen nichts . . . ich muss mit!“ Indessen die 
Damen keusch ihre Blicke abwandten und die Männer 
sich vor Lachen bogen, zog er sich blitzschnell an. 
im Jahre 1914 hatte ich als Kontrolleur in meinem 
Wagen einen äusserst gemütlichen Österreichischen 
Fürsten, der entsetzlich unter fortwährendem Kaffee- 
durst zu leiden schien, denn er flehte mich kurz vor 
dem Loiblpass an: ,,Herr Horch . . . i bitt Sie... 
haltens in der nächsten Stadt an . . . i mócht mal 
unbedingt a Schwarzn trinkn.* Nun, ich sagte gar 
nichts, aber ich durfte nicht anhalten, denn bei diesen 
Alpenfahrten mussten die Motoren vom Start bis 
zum Ziel ununterbrochen laufen, und jeder Teil- 
nehmer war natürlich bestrebt, unterwegs möglichst 
keine unnötige Rast zu machen. Ich prasselte also 
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