Full text: Ich baute Autos

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
feindliche Dokumente und französische und russische 
Generäle. 
Ich sah ein, dass ich unmöglich Mainz berühren 
konnte, denn diese Stadt war Festung, und wenn 
schon am schönen Rheinstrom, diesem friedlichen 
Gewässer, das nur Lieder und Gläserklirren kannte, 
wenn hier schon die Leute völlig aus dem Häuschen 
waren mit ihrer Spionenfurcht, dann musste Mainz 
ein einziges Irrenhaus in dieser Hinsicht sein. 
Ich liess uns in Bingen mit der Fähre nach Rüdes- 
heim übersetzen, in Rüdesheim kümmerte man sich 
wenig um uns, dafür kamen wir in Wiesbaden wieder 
ins Gedränge. Da ich fürchtete, in Frankfurt noch 
mehr Aufenthalt zu bekommen, fuhr ich um Frank- 
furt herum und auf Umwegen nach Hanau. Natür- 
lich kamen wir vom Regen in die Traufe, denn im 
Hanauer Wald sahen wir einen ganzen Haufen von 
Wagen und Autos auf der Strasse stehen. Wir dachten 
zuerst, dort sei eine Bahnschranke, und kamen gemüt- 
lich näher. Dann sahen wir die Bescherung: eine 
riesenhafte Kontrolle war es. Eine amtliche Kon- 
trolle, und sie liess nichts zu wünschen übrig. Nun, 
hier schien sie mir wenigstens einen gewissen Sinn zu 
haben, denn in der Nähe lagen die berühmten 
grossen. Hanauer Pulverfabriken. 
In Aschaffenburg erfuhren wir, dass der Kaiser die 
Mobilmachung befohlen habe. Die eisernen Würfel. 
waren gefallen. Ich dachte im stillen an die vielen 
aufregenden und aufgeregten und klirrenden Reden, 
die der Kaiser schon gehalten hatte, und ich wünschte 
meinera Vaterlande, diesem Manne und diesem Volke, 
dass er nicht nur in Reden, sondern auch in Taten 
sich bewähren möge. 
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