nalen Reifen zuerst auf die Zweitonner unserer Audi-
Lastwagen aufgelegt. Sie liefen viel in der Wüste, und
“es stellte sich bald heraus, dass sie sich im tiefen Sand
vorzüglich bewährten.
Die Sitzungen in Berlin, die sich mit Material-
beschaffung befassten, häuften sich. Die Belagerung
Deutschlands begann sich auszuwirken.
Es tauchte eine ganze Menge neuer Konstruktionen
auf, die Gummi und Luft zu ersetzen suchten, und
ich selbst habe mehrere von ihnen, die den Audi-
Werken angeboten wurden und die zunächst sehr
hoffnungsvoll aussahen, eingehend geprüft. Keine war
brauchbar. Es kam mir nichts unter die Hände, was
auch nur annähernd Gummi und Luft ersetzen
konnte.
Inzwischen drängte die Heeresverwaltung unauf-
hörlich auf neue Wagenlieferungen und auf Innehal-
tung immer kürzerer Lieferungsfristen. Ich stopfte
mir einige solcher Dokumente in die Tasche und eilte
nach Dresden ins Ministerium, um zu erreichen, dass
mir Arbeiter freigegeben wurden, denn ohne mehr
Arbeiter waren die vermehrten Lieferungen nicht zu
bewältigen. Das Ministerium wies mich an das General-
kommando nach Leipzig. Dort sagte mir der zustán-
dige Generalstabsoffizier ^ achselzuckend: „Herr
Horch, wir brauchen in der Front jeden Mann. Wir
können niemand zurückschicken. Holen Sie sich
Frauen und Lehrlinge.“
Gegen dieses Argument war natürlich nichts zu
machen, und also lernte ich Frauen und Lehr-
linge an.
In dieser Zeit war ich eigentlich immerzu unter-
wegs in meinem Alpenwagen, suchte mir Arbeits-
kräfte, attackierte unsere Lieferanten wegen Material-
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