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Im April 1916 bekamen wir die Aufforderung, die
Herstellung von Minenwerfern vorzubereiten. Das
war eine Frage, über die sich reden liess; ich fuhr mit
Lange zum Ingenieurkomitee nach Berlin. Wir be-
gannen Minenwerfer zu bauen. Wir bauten Minen-
werfer leichter Konstruktion, und es wurden monat-
lich 50 Stück herausgebracht. Die Arbeiterzahl betrug
zu der Zeit rund 420 Mann.
Ende Mai 1916 beriet die Heeresverwaltung im
Automobilverband die ungeheuer wichtige Frage, wie
man hochwertigen Stahl herstellen könne, ohne
Nickel dabei verwenden zu müssen. Nickel war
knapp geworden. Nach dieser Beratung wurden un-
gesäumt Versuche angestellt mit anderen Stahlsorten,
und man erreichte, wie die Welt weiss, allerhand
Ueberraschendes.
Es kamen immer wieder Nachrichten aus dem
Felde über neue Kampfmittel des Feindbundes, und
die wichtigste Nachricht war die über das Auftauchen
von Raupenwagen. Die Tanks waren erschienen!
Auch Deutschland wollte nunmehr Tanks herstellen,
aber schon bei den ersten Verhandlungen mit der
Automobilindustrie Ende 1916 stellte es sich heraus,
dass die gesamte Industrie einen Raupenwagen nicht
kannte. In. Deutschland hatte man noch keine ge-
sehen. Die ersten Raupenwagen waren aus Amerika
gekommen, sie waren für Ungarn bestimmt, wo sich
ein fortschrittlicher Grossgrundbesitzer einen solchen
Wagen für landwirtschaftliche Zwecke angeschafft
batte. Dieser moderne Mann übernahm dann auch
die Vertretung der amerikanischen Firma, und es
wurde erzählt, er habe der deutschen Heeresverwal-
tung schon vor dem Kriege von diesem Raupenwagen
berichtet und sie darauf aufmerksam gemacht, wäre
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