Full text: Ich baute Autos

Meine Mut 
a 
  
  
nach Heidelberg, und dort bekam ich in einer kleinen 
Wagenfabrik eine Anstellung. Mein Freund Hermann 
hatte leider nicht soviel Glück, er musste weiter- 
wandern. (Er hat dann in Karlsruhe Arbeit gefunden, 
aber es hat ihm in der Fremde nie recht gefallen 
wollen, so ist er bald wieder heimgewandert und 
dann nach Mittweida gegangen, um zu studieren. 
Nachher bekam er eine Stellung als Ingenieur bei der 
Firma Gaue, Gockel & Co. in Oberlahnstein, und 
diese Firma hat er niemals mehr verlassen und ist in 
Oberlahnstein sein ganzes Leben geblieben, zuletzt 
war er Oberingenieur. Ich bin immer in Verbindung 
mit ihm geblieben; vor vier Jahren ist er gestorben.) 
Als wir uns damals in Heidelberz trennen mussten, 
habe ich einen kleinen Stich des Abschiedsschmerzes 
empfunden, aber ich hatte wenig Zeit zu leiden. 
Zum erstenmal, seit ich aus Winningen weggegangen 
war, sprang ich mit beiden ilànden und aus Herzens- 
lust wieder in die Arbeit, und sie schmeckte mir ganz 
wunderbar. Ich hatte es gut getroffen. Mein Meister 
war ein tüchtiger und fortschrittlicher Mann, und ich 
habe manchen Handgriff von ihm gelernt, den ich 
noch nicht kannte, und manche Anregung von ihm 
bekommen, die mir weiterhalf. Was einen dieser 
neuen Handgriffe betrifft, so hatte ich zum Beispiel 
daheim beim Pferdebeschlagen gelernt, den Huf des 
Pferdes mit einem Stossmesser zu schneiden und zu 
putzen. In Heidelberg lernte ich den Huf mit einem 
gekrümmten Schneidemesser bearbeiten, was für 
beide Teile, Pferd und Schmied, nur Vorteil hatte. 
Ich lernte auch viel besser als daheim, wie man die 
eisernen Reifen der Wagenräder sehr schnell und sehr 
gleichmissig anwirmen konnte. 
2 Horch 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
  
  
      
    
    
      
  
  
	        
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