welcher ausser der Regierung Fabrikanten, Händler,
Verbraucher und Arbeitsverbände zusammengefasst
waren, in den Jahren der damaligen Aussenhandels-
kontrolle bis zur Auflösung dieser Aussenhandelsstelle
im Jahre 1924 tätig. Diese Arbeit hat mich sehr in
Anspruch genommen, denn es mussten viel Verhand-
lungen geführt werden. Ich erinnere mich, dass wir
z. B. mit den österreichischen Fabrikanten und Händ-
lern, welche immer tüchtige Vertreter hinüberschick-
ten, und die in ihrem liebenswürdigen Tonfall einem
viel zu schaffen machten, hartnäckige Kämpfe auszu-
fechten hatten wegen Aus- und Einfuhr. Die gleichen
Kämpfe hatte man aber auch mit anderen Ländern, es
wurden viele Sitzungen anberaumt, denn es musste
viel geklärt werden.
Als das gequälte Deutschland wieder etwas Ruhe
hatte, begannen auch die Erfinder wieder an die
Arbeit zu gehen. Allmählich bekam ich wieder jene
mir längst vertrauten Briefe, in denen ich gebeten
wurde, diese und jene Erfindungen zu prüfen. Und
schliesslich häuften sich diese Briefe.
Ich kann von mir sagen, ohne zu prahlen, dass ich
immer ein gewissenhafter Ingenieur gewesen bin. Ich
prüfte jede Erfindung, die auf meinen Schreibtisch
kam... natürlich nur solche, auf die schon ein Patent
erteilt worden war, oder jene, bei denen ich der An-
sicht war, dass sie ein Patent bekommen würden.
Man kann sich denken, dass diese Arbeit eine ganze
Menge Zeit verschlang, denn es genügte noch lange
nicht, dass man eine Erfindung durchdachte, die
Zeichnungen studierte und womöglich noch selber
Entwürfe machte, um sich klar darüber zu werden,
was der Erfinder wollte ... man musste auch, wenn
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