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daran, dass nicht ausgerechnet die Franzosen ihn be-
kämen, und das gab den Ausschlag. Ich erfuhr noch,
dass die Audi-Werke die Nachricht bekommen hatten,
sämtliche Wagen im besetzten Gebiet würden be-
schlagnahmt, und jetzt schon bestünde eigentlich keine
Möglichkeit mehr, einen Wagen aus ihren Fängen
noch ins deutsche Gebiet hinüberzuretten.
Am 4. April fuhr ich nach Giessen. Von hier aus
konnte man nicht mehr direkt nach Koblenz gelangen,
sondern musste über Hagen— Elberfeld nach Köln
fahren, und das dauerte lange, ich kam erst am 5. April,
nachmittags um fünf Uhr, in Köln an. Ich ging so-
fort zu Herrn Gutbier, unserem Vertreter. Mit ihm
beriet ich den Fall, und er verharrte bei seiner Mei-
nung, dass es ganz ausgeschlossen sei, einen Wagen
jetzt noch herauszubringen. Wir überlegten hin und
her, und schliesslich machte er mir einen ganz brauch-
baren Vorschlag. Ich sollte meinen Wagen, der in
Koblenz stand, dort abholen und ihn nach Köln brin-
gen. Hier würden wir die Berliner Nummer abmachen
und eine Kölner Nummer anbringen, weil es wahr-
scheinlich schien, mit einer Nummer aus dem be-
setzten Gebiet leichter wegzukommen als mit einer
Berliner Ziffer.
Normale Züge verkehrten nicht mehr. Die Fran-
zosen liessen nur einige wenige Züge den Rhein hinauf
und hinunter laufen. Die Rheinuferbahn Köln—
Godesberg aber ging noch, und in Godesberg wohnte
ein Dr. Eck, der einen Audi-Wagen fuhr, den ich gut
kannte und den ich bitten wollte, mich nach Koblenz
zu bringen. Also los mit der Rheinuferbahn nach
Godesberg. In der Villa von Dr. Eck sagte mir seine
Frau, sie hätten ihren Audi längst in Köln in Sicher-
heit gebracht. Also wieder zurück nach Köln. Gut-
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