Full text: Ich baute Autos

  
gingen, sich den Dom anzusehen. Da ich ihn kannte 
und überdies etwas ermüdet war, blieb ich beim 
Wagen stehen. Es war um die Mittagstunde, und die 
Sonne brannte auf den Platz herunter. Ich hatte, wie 
ich nachholen muss, schon während der ganzen Fahrt 
an Magenschmerzen gelitten. Sie plagten mich teils 
mehr, teils weniger heftig schon seit einigen Jahren, 
ich hatte ihnen aber keine Bedeutung beigelegt. Ich 
sah einen Augenblick am Dom hinauf, und als ich 
meine Blicke wieder senkte, wurde mir schwindlig. 
Ich ging zu den Treppenstufen des Doms, setzte mich 
hin, und es wurde mir etwas besser. Meine Freunde 
kamen und stiegen ein, und als ich mich anschickte, 
hinter das Steuer zu klettern, knickte ich langsam in 
die Knie, fiel zusammen. Ich fühlte, dass Blut aus 
meinem Munde kam, und dann verlor ich die Be- 
sinnung. Der Sanitátsrat sprang sofort herbei. Er fand 
mein Herz schwach und gab mir eine Spritze. Als ich 
wieder zu mir kam, sass ich auf einer Domstufe, und 
Herr von Troschke hielt mich im Arm. Ich sah, dass 
sich eine grosse Menschenmenge angesammelt hatte, 
die neugierig um uns stand. Nach einer Weile kam 
ein Krankenwagen. 
Am anderen Tag kam meine Frau, die man tele- 
phonisch gerufen hatte. Mein Freund Pritzel blieb 
noch zwei Tage bei mir, dann musste er abfahren. 
Er sagte mir später, dass ich in Lebensgefahr ge- 
schwebt hatte. Ein Magengeschwür war aufgegangen. 
Ich musste zehn Tage im Krankenhaus verbleiben, 
dann war ich ungefähr wieder so weit hergestellt, 
dass ich reisen konnte. Im Auto kehrte ich zurück, 
diesmal aber nicht am Steuer, ich war noch- zu 
schwach dazu. Die Audi-Werke hatten mir einer: 
Fahrer geschickt. 
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