ihnen regte mich zu Versuchen an, und erst wieder
am 9. Oktober 1926 erschien ein neuer Stossdämpfer,
der gut war und zu dessen Herstellung sich dann auch
eine Gesellschaft gründete.
Die Firma Knorrbremse A.-G., welche, wie bekannt
sein dürfte, in grossem Umfange die Bremsen für die
Reichsbahn liefert, begann sich auch mit dem Bremsen-
bau für Automobile zu beschäftigen. Sie hatte für
Lastwagen schon ganz gute Bremsen gebaut. Zu Be-
ginn des Jahres 1927 bat mich die Direktion zu
sich, um über meine Erfahrungen mit Bremsen-
bau für Personenwagen etwas zu hören. Sie zeigten
mir ihre Bremsanlagen für Lastwagen, erläuterten
mir genau die Wirkungsweise und fragten mich dann,
ob ich der Meinung sei, dass man diese Bremsen auch
in Personenwagen einbauen könne. Ich führte aus,
dass ich ohne weiteres dieser Meinung sei, dass ich
aber die Ueberzeugung habe, diese Bremse werde im
Preis viel zu hoch. Und als ich vergleichsweise den
Herren einige Preise der im Handel befindlichen ge-
wöhnlichen Bremsen aufzählte, kamen sie ebenfalls zu
dem Ergebnis, dass die ihrige für Personenwagen in der
Tat zu teuer würde. Sie liessen den Plan vorläufig
fallen, schlugen mir aber vor, versuchsweise einmal
eine ihrer Luftdruckbremsen in meinen eigenen
Wagen einzubauen. Das wurde gemacht, ich habe
jahrelang mit dieser Bremse Versuche gemacht, und
sie sind alle gut ausgefallen. Sie wäre nur, wie gesagt,
zu teuer geworden. —
Am 22. Oktober 1927 führte man mir eine Sand-
streuvorrichtung vor, Patent Schulze, sie sollte auf
schlüpfrigen Wegen Sand vor die Räder streuen, um
das gefürchtete Schleudern der Wagen zu verhüten.
Ich konnte mich für die Sache, so praktisch sie sich
317