lebensfihig zu konstruieren, ist viel schwieriger als
die Diesel-Motorpumpe. Seit 1930 beschäftigte ich
mich fortlaufend mit diesem Problem, und zwar mit
der Pumpe, die von den Herren L'Orange & Sohn
herausgebracht wurde. Ich halte sie für vielverspre-
chend. Diese Erfindung würde ungeheuer wichtig für
Zweitaktmotoren werden, denn es ist bekannt, dass
bei Zweitaktmaschinen, die mit Vergaser arbeiten, ein
Teil des Brennstoffes immer bei der Kompressions-
periode herausgedrückt wird und also verlorengeht.
Deshalb ist es auch unmóglich, Zweitaktmotoren über
einen Liter Inhalt rationell zu erzeugen. Gelànge es
aber, mit einer Einspritzpumpe zu arbeiten, so würde
kein Brennstoff verlorengehen, und man kónnte
grössere Zweitaktmotoren bauen. —
Im Jahre 1933 kam ein Herr Weihe zu mir und
brachte eine Oeldruckbremse. Bis jetzt werden Oel-
druckbremsen in Deutschland und auch anderswo nur
nach amerikanischen Patenten gebaut. Diese Erfin-
dung fand meinen Beifall, ich beschäftigte mich mit
ihr, und es gelang, dass diese Weihe-Bremse auspro-
biert und auch vielleicht fabriziert wird.
Zu gleicher Zeit erschien Direktor Mederer mit
einer ebenso vielversprechenden Erfindung. Er hatte
früher selber Automobilfabriken geleitet und wusste,
was in der Industrie fehlte und gewünscht wurde. Er
brachte mir eine Erfindung für einen Sternmotor.
Die Sache ist im Laufen, ich bin ununterbrochen: mit
ihr beschäftigt und ich denke, dass etwas Brauchbares
daraus werden wird. —
Ein Erfinder, der viel erspriessliche Patente heraus-
brachte, ist der Ingenieur Paul Schauer in Berlin. Am
26. Februar 1932 bat er mich, in einer Berliner Fabrik
eine Erfindung durchzuprobieren, die er an einem
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