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Zweitaktmotor angebracht hatte. Ich konnte die Vor-
züge dieser Sache feststellen. Ich habe dann spáter sehr
viel mit Schauer gearbeitet, bis zum heutigen Tage. —
Es war eigentlich immer etwas los auf jenem Gebiet
von Erfindungen, das mich als Automobilkonstruk-
teur interessierte. Zum Beispiel ist man seit mehreren
Jahren bestrebt, statt flüssiger Brennstoffe etwas
anderes zu finden, was den Motor treiben kónnte.
Es ist bekannt, dass man durch Wasserstoff und Sauer-
stoff Knallgas erzeugt, und es wáre durchaus denk-
bar, einen Motor zu konstruieren, der mit diesem
Knallgas allein oder in Verbindung mit einem anderen
Medium in Betrieb gesetzt werden kónnte. Ich kann
wohl sagen, dass ich äusserst lebendig wurde, als ich
mitgeteilt bekam, dass Professor Schuster in Berlin
ein Verfahren ausgearbeitet hatte, Wasserstoff und
Sauerstoff fortlaufend zu erzeugen, das heisst also,
während der Fahrt konnte man immerwährend
Wasserstoff und Sauerstoff erzeugen und dem Motor
zusenden. Es schien mir eine tolle Erfindung, denn
wenn man sich bisher mit dieser Idee befasst hatte,
schwebte einem immer nur vor, dass man, wenn man
schon den Motor mit Knallgas treiben wollte, Wasser-
stoff und Sauerstoff in Flaschen mitnehmen müsste.
Und das war natürlich nicht möglich.
Ich begab mich sofort zu Professor Schuster. Er
war Bayer und empfing mich mit aller Urwüchsig-
keit. Und dann machte er sich vor meinen Augen
ohne viel Umschweife daran, das Gas zu erzeugen.
Ich muss zugeben, dass ich mir wie bei einem Alchi-
misten vorkam, reichlich überrascht war und sogar
etwas misstrauisch, ob er mir nicht Sand in die Augen
streuen wolle. Und da ich als aufrichtiger Mann
etwas von diesem Misstrauen verlauten liess, ent-
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