fahrer noch mit einem Beifahrer, und wenn solche
entwickelt ist, zur Baustitte des Rennwagens. Hier
entstanden in den mechanischen Abteilungen des
Werks Horch unter geschulten Händen erfahrener
Arbeiter und beaufsichtigt von den besten Ingenieuren
der Auto-Union unter der Leitung von Direktor
Werner selbst die Auto-Union-Rennwagen, die in den
Jahren 1934 bis 1937 so grosse Erfolge für Deutsch-
land erringen sollten.
Für den Laien móchte ich einiges über den Renn-
fahrer bemerken. Solche Bilder, wie man sie bei den
ersten Automobilrennen, zum Beispiel bei der Her-
komer-Fahrt, sah, erlebt man heute natürlich nicht
mehr. Damals waren, wie ich schon berichtete, in
diese Tourenfahrten für kurze Strecken Rennen ein-
gelegt. Und die Männer, die am Steuer der Wagen
sassen, waren meistens das, was man unter Herren-
fahrern versteht; sie hatten allerdings schon manche
Tourenfahrt hinter sich, besassen aber fiir die ein-
gelegten Rennfahrten doch nicht die notwendige
Nervenruhe und Kaltbliitigkeit.
Man konnte die erstaunlichsten Episoden erleben.
Beim Start zu einer Alpenfahrt sah ich, dass, als einem
Fahrer das Startzeichen gegeben wurde, dessen Wagen
einen Satz machte wie ein gereizter Kampfstier . . .
und dann stehenblieb. In der Aufregung hatte der
Fahrer einen viel zu grossen Gang eingeschaltet.
Ein andermal erlebte ich, dass ein Fahrer, als die
Flagge fiel, kaltblütig einschaltete, die Kupplung
hereinliess... und trotzdem stand der Wagen fest
und unnachgiebig wie ein Denkmal. Der Mann hatte
vergessen, die Bremse freizugeben.
Für die Zuschauer waren solche Episoden natür-
lich ‚ein Fressen, denn damals fuhr der Renn-
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