war. Er meinte, ich verfüge über eine tadellose Heil-
haut. Ich könnte mich, fügte er hinzu, schon am
nächsten Tage abholen und mich daheim weiter
pflegen lassen. Nun, ich liess mir das nicht zweimal
sagen. Am nächsten Tag kam ein bequemer Wagen
aus Berlin von der Filiale Auto-Union und fuhr mich
gemütlich heim.
Es war der erste etwas ernste Unfall, den ich in
meinem an Fahrten reichen Leben erlitten habe.
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Am 22. Januar 1936 erhielt ich die Nachricht, dass
Ingenieur Seidel in Zwickau gestorben sei, und mit
ihm war wiederum einer meiner alten Freunde und
Mitarbeiter dahingegangen. Es wurde immer ein-
samer. Seidel war der erste Ingenieur, den ich in
Reichenbach anstellte, und er ist all die Jahre bei den
Horch-Werken geblieben. Ich habe ein Menschenalter
mit ihm prachtvoll zusammen gearbeitet.
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In Darmstadt feierte die "Technische Hochschule
ihr hundertjáhriges Bestehen und gleichzeitig der
Verein Deutscher Ingenieure sein achtzigjihriges
Gründungsfest. Ich vertrat bei den Feiern die Auto-
Union.
Am 13. Juni fuhr ich zum Nürburgring, wo das
Eifelrennen stattfand. Das Wetter war unangenehm,
kalt und regnerisch. Während der letzten Runden
mussten die grossen Rennwagen in dichtem Nebel
fahren. Rosemeyer genierte das weiter nicht, er fuhr
auf einem unserer Wagen ein phantastisches Rennen
und holte sich überlegen den Sieg.
Am 26. Juli wurde dann der Grosse Preis von
Deutschland ausgefahren. Und noch niemals waren