Full text: Ich baute Autos

   
maschinenbau war Herr Alfred Mehlhorn, ein über- 
aus fähiger und tüchtiger Ingenieur und Konstruk- 
teur. Er wollte eigentlich Maler werden, das liessen 
seine Eltern nicht zu, aber diese Kunst übte er 
nebenbei sehr eifrig aus. So ziemlich alle Bilder in 
seiner Wohnung waren von ibm selbst gemalt. Die 
Hauptkonstruktionen für Schiffsmaschinen machte er 
am Reissbrett selbst. Bevor ^r die Zeichnung begann, 
machte er rundherum einen Papierrand auf dem 
Zeichenpapier von etwa 7 Zentimeter Breite. Wenn 
er die Konstruktionszeichnungen fertig hatte, war 
dieser Rand rundherum von Figuren bedeckt, denn 
er konnte es nicht urterlassen, fortwährend aller- 
hand Figuren auf diesen Rand zu zeichnen. Tiere und 
Menschen, Landschaften und Schiffe, alles, was man 
sich denken kann. Wenn er fertig war, zerriss er den 
ganzen Kram und warf ihn weg, er wollte nicht 
haben, dass diese Skizzen in andere Hände gelangten, 
es gelang mir aber damals doch, einige solcher Zeich- 
nungen zu retten. Mehlhorn war aber nicht nur 
Maler, sondern er war ein vorzüglicher, aber sehr 
ernsthafter Komiker, ausserdem lief er aber auch auf 
den Händen, spielte auf dem Klavier, indem er dem 
Klavier den Rücken zukehrte, kurz, er war ein Uni- 
versalgenie. Einmal sprach er den Gedanken aus, man 
sollte mal einen verrückten Herrenabend machen. 
Dieser Abend wurde auch wirklich veranstaltet, die 
meiste Zeit war er allerdings selbst auf der Bühne, 
und im Zuschauerraum bog man sich vor Lachen. 
Leider hatte ich nur das Vergnügen, ein Jahr mit ihm 
zusammenzuarbeiten, er wurde von einer anderen 
Werft engagiert. Man wurde aber von dieser ernsten 
Komik angesteckt. Folgende kleine Episode will ich 
noch schildern: 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
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