„Regen Sie sich nicht auf“, sagte er weiter. „Für
Sie habe ich eine Stellung besorgt. Sie kommen nach
Leipzig zu meinem Studienfreund Gahler, der ist
Konstruktionschef bei Grob & Co."
,Aber die machen doch Petroleummotoren!* rief
ich entsetzt, ,und ich wollte gern beim Schiffs-
motorenbau bleiben!"
„Ruhig! Ausreden lassen! Sie bleiben trotzdem
nach wie vor beim Schiffsmotorenbau. Die bauen
nämlich in Leipzig eine 800pferdige Petroleum-Ver-
brennungsmaschine für ein Torpedoboot. Nach den
Patenten von Capitain und Brünnler.“ Die beiden
Namen waren mir nicht unbekannt, es waren hervor-
ragende Erfinder.
„Also... Sie glauben...
„Kleiner!“ entschied Grabowski kategorisch, „Sie
fahren nach Leipzig!“
cc
Und so geschah’s. Ich t.at in das Konstruktions-
biiro von Grob & Co. ein und arbeitete an jenem
800pferdigen Verbrennungsmotor mic. Um diesen
sagenhaften Motor auf die Welt zu bringen, wurde
in einem Höllentempo geschuftet. Zwanzig Inge-
nieure waren an der Konstruktion beschäftigt, und
es gelang in ziemlich rascher Zeit, ihn auf die Beine
zu stellen.
Schon als die ersten Konstruktionen fertig waren,
entdeckten auch die leitenden Herren in Leipzig das-
selbe, was die in Rostock entdeckt hatten: meine aus-
gesprochenen praktischen Fähigkeiten und meine
Eignung zum Betriebsingenieur, ich wurde Betriebs-
assistent und später Betriebsleiter.
Das Entscheidende in dieser Leipziger Zeit war für
mich, dass ich zum ersten Male in die Geheimnisse
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