getan hatten, strömten dann genau wie bei der
Dampfmaschine in den zweiten und in den dritten
Zylinder.
Der Motor lief ausgezeichnet, zwar nicht genau
800 PS, aber er zeigte eine gute Kraftentfaltung.
Nur ...es stellte sich bald heraus, dass er für einen
Schiffsmotor und wohl auch für andere Zwecke un-
brauchbar war. Leider war es nämlich nicht mög-
lich, durch blosses Verbrennen das ganze Petroleum
derart zu verbrauchen, dass keine Rückstände übrig-
blieben. Es blieben Rückstände übrig, und diese ver-
schmutzten die Eingeweide des Motors so gründlich
und so fleissig, dass man nach knapp zwei Stunden
Laufzeit die ganze Maschine auseinandernehmen und
reinigen musste. Der Motor konnte keine vierund-
zwanzig Stunden hindurch einwandfrei arbeiten.
Und damit war natürlich sein Todesurteil aus-
gesprochen. Bisher hatte die Schichau-Werft das Geld
zu den Versuchen gegeben. Jetzt stellte die Werft
ihre Zahlungen für diesen Zweck ein. Und damit
hatte auch die Firma Grob & Co. an weiteren Ver-
suchen kein Interesse mehr.
Damals lernte ich bei der Firma zwei Herren
kennen, die mir später im Leben viel genützt haben,
Hermann Lange und Richard Bauer. Es waren tüch-
tige Männer, die ihr Fach bis ins Letzte verstanden,
und insbesondere Hermann Lange rief ich mir später
bis zu seinem Tode überallhin zu Hilfe, wo ein tüch-
tiger Mann gebraucht wurde.
Es kam ein ereignisreicher Tag für mich, der die
Wende brachte.
Um die Mitte des Jahres 1896 wurde in einer Leip-
ziger Zeitung bekanntgemacht, dass am nächsten
Sonntag auf der Rennbahn ein Motorrad der Firma.
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VELLE