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es damals Brauch war. Er musste das übliche Drittel
des Kaufpreises anzahlen. Herr Julius Ganss lieh
seinen Vertretern diese Summen aus seiner eigenen
Tasche, wenn sie es nicht selber bewältigen konnten.
Dadurch kam das Geschäft sehr in Fluss. Entdeckte
er irgendwo, zum Beispiel in der ortsfesten Gas-
motoren-Konkurrenz, einen tüchtigen Mann, so
konnte man sicher sein, diesen Herrn über kurz oder
lang bei unserer Firma zu finden. Er wurde als Ver-
treter unserer Wagen angestellt, weil wir an tüch-
tigen Kräften in dieser Hinsicht zuerst Mangel hatten.
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Im Konstruktionsbüro arbeiteten wir intensiv an
zwei Zweizylindermotoren liegender Bauart. Den
einen Motor entwickelten wir mit zwei nebenein-
anderliegenden Zylindern und den anderen mit zwei
gegenüberliegenden Zylindern, also einen sogenannten
Boxermotor.
Der Zweizylindermotor hatte, als er auf dem Brems-
stand geprüft wurde, 5 PS, der Boxermotor 8 PS.
Diese Zweizylindermotoren hatten schon wesentlich
höhere Drehzahlen als die Einzylindermotoren.
Die Automobile, in die wir Zweizylindermotoren
einbauten, wurden geistreicherweise bezeichnet mit
» Vis-à-Vis‘ und „Dos-A-dos“.
Herr Baron von Liebig, Fabrikbesitzer in Reichen-
berg in Böhmen, der uns oft in Mannheim aufsuchte,
war einer der couragiertesten Fahrer. Er besass eine
fiir damalige Zeiten ausserordentliche Verwegenheit
im Bewegen eines Automobils. So fuhr er in seiner
„Viktoria“, allerdings immer mit seinem Leibarzt,
oft aber auch mit seinen beiden Schwestern, im ganzen
Deutschen Reich herum. Alle Arbeiten am Wagen
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