Full text: Ich baute Autos

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Die Wagen ,Vis-à-vis" und ,Dos-à-dos* hatten 
schon hóhere Geschwindigkeiten, sie liefen 30 bis 
32 Kilometer. 
Ende des Jahres 1898 telephonierte man uns aus 
Ludwigshafen, dort sei ein de-Dietrich-Wagen mit 
einer Panne hängen geblieben, wir sollten ihn nach 
Mannheim in die Fabrik holen und ihn nachsehen. 
Nach einigen Stunden kam der Wagen an. Sein 
Besitzer brachte ihn selber, und er war zugleich sein 
Hersteller und sein Fabrikant, der Baron de Dietrich, 
ein geborener Elsisser und der Inhaber der Auto- 
mobilfabrik de Dietrich & Co. Der Baron war ein 
bervorragender und bekannter Fahrer und Sieger der 
Klasse I der Fernfahrten Mainz—Bingen—Koblenz 
am 14. Juli 1899 und Innsbruck—München am 
20. September 1899. 
Wir standen im Fabrikhof neugierig um seinen 
Wagen herum. Er erregte geradezu Aufsehen bei uns 
allen. Die Bauart war ganz anders als bei unseren 
Modellen. Der Motor war vorn eingebaut und hatte 
Glührohrzündung. Das Uebersetzungsgetriebe lag 
ganz hinten vor der Hinterachse. Ein langer Riemen 
übertrug die Kraft vom Motor nach dem Wechsel- 
getriebe. 
Der Oberbau des Fahrzeuges war von dem Unter- 
teil getrennt, das Unterteil, das Chassis, war nicht ge- 
schweift, sondern gerade ausgeführt. 
Vorn über dem Motor befand sich ein halbrunder 
Aufbau, um diesen Aufbau gingen Kühlrohre. 
Sonst waren die äusseren Linien dieselben wie bei 
unseren Benz-Wagen. 
Ich kam von dem Wagen nicht mehr los. Mir im- 
ponierte besonders an seiner Konstruktion, dass der 
Motor vorn eingebaut war und dass man dadurch 
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