rühmt gewordene humoristische Zeitung, das „Schnau-
ferl“. Für sie zeichnete meistens Emil Kneiss (Mün-
chen) die Bilder.
1904 übernahm Braunbeck die von Franx Xaver
Moestle vertretene „Allgemeine Automobil-Zeitung“,
die deutsche Ausgabe der in Wien erscheinenden Zei-
tung gleichen Namens. Es war lange das reichhal-
tigste und interessanteste Nachrichten- und Unter-
haltungsblatt für Autosport und Autoindustrie. Ihr
Schriftleiter Schmal-Filius hatte das Buch des Fran-
zosen Baudri de Saunier „Das Automobil in Theorie
und Praxis“, ein zweibändiges Standardwerk, ins
Deutsche übersetzt, und diese Uebersetzung, die bei
Hartleben erschien, war meisterlich in Sprache, Dar-
stellung und Bild.
Der Werbeleiter unserer Firma, Keil, gab übrigens
spáter über zwei Jahrzehnte hindurch den ,Zentral-
anzeiger für die Motorfahrzeug- und Fahrradindustrie"
heraus. Wie Braunbeck, war auch Keil vom Radsport
hergekommen. Julius Ganss, einer der Teilhaber der
Firma Benz, von dem schon die Rede war, als er ver-
blüffend viel Wagen auf einmal verkaufte, wurde auf
Keil aufmerksam, und wenn Herr Ganss auf einen
Mann aufmerksam wurde, der noch nicht bei der
Firma Benz arbeitete und tüchtig war, so arbeitete
dieser Mann unter allen Umständen sehr bald bei
Benz. So kam Herr Keil zu uns und arbeitete cat-
kräftig und mit viel Erfolg. Nur Papa Benz, der mehr
von der Hände Arbeit hielt als von der des Kopfes,
sah seinen Werbeleiter immer misstrauisch von der
Seite an.
„Wisse Sie“, sagte er einmal zu mir, „der Keil ist
ein ganz brauchbarer Mann, aber ich sag Ihne, er wär
noch brauchbarer, wenn er nicht so viel schreibe tät.“
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