Full text: Molybdän, Monazit, Mesothorium

I. Geschichte 
Schon bei Plinius und Dioscorides dient der Name Molybdaena 
zur Bezeichnung von bleiartigen und bleihaltigen Substanzen!); auch 
Graphit, Molybdánglanz, Braunstein u. a. wurden so genannt. Andere 
Sammelnamen für derartige Stoffe waren Reifblei wegen der Móglichheit, 
damit auf Papier zu schreiben, und Wasserblei (siehe unten). Fin bestimm- 
ies Mineral verstand man aber unter diesen Namen lange Zeit nicht. Erst 
1778 und 1779 gelang es Scheele durch Erhitzen von Molybdánglanz 
mit Salpetersiure eine ,,weille Erde“ mit dem Charakter einer Säure zu 
erhalten; auf diese Weise konnte man den Molybdänglanz von Graphit 
usw. unterscheiden, und man bezeichnete ihn als Wasserblei. Der 
weiße Niederschlag mit Salpetersäure wurde von Scheele acidum mo- 
lybdaenae genannt. 
Bergmann erklärte 1781 diese Sáure als einen ,,Metallkalk", und 
Heger stellte die Bildung von Alkalisalzen mit diesem weilen Nieder- 
schlag und ihre Zersetzbarkeit durch Salpetersáure fest. Erst 1782 fand 
Hijelm durch Reduktion der weifien Masse mit Rinderblut, Harnsalz und 
Weinstein im Tiegel ein neues Metali, welches er Molybdaenum 
nannte. Ruprecht scheint zum ersten Mal geschmolzenes Molybdän 
hergestellt zu haben. Klaproth erkannte 1797 Gelbbleierz als molyb- 
dánsaures Blei. Das genauere Studium der Molybdánverbindungen erfolgte 
zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch Buchholz und durch Berzelius, 
welcher zuerst Molybdánsüáure durch Wasserstoff zu Molybdünmetall 
reduzierte. 
Molybdän wurde in der Metall- und namentlich in der Eisen- und Stahl- 
industrie spüter als Nickel, Vanadium, Wolfram und Chrom angewandt, 
hat aber jetzt den Zeitverlust mehr als aufgeholt; seine Produktion 
nahm verhältnismäßig viel schneller als bei einem der vorgenannten 
Metalle zu. 
1) B.Neumann, Die Metalle. Halle. W. Knapp. 1904, S. 415. — J. Kop- 
pel, Molybdän. In Handw.-Buch der Naturwissensch., 2. Aufl., Bd. VIIT, S. 785. 
— E. Pokorny, Molybdán. Halle. W. Knapp. 1927, S. 1. — P. Krusch, 
Untersuchung und Bewertung von Erzlagerstàtten, 3. Aufl, Stuttgart, Ferd. Enke 
1990, S. 444.
	        
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