Full text: Molybdän, Monazit, Mesothorium

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Erzlagerstätten. Kärnten 
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Karbonspat, Quarz ist selten; Schwerspat, Flußspat und Gips kommen nur 
mikroskopisch und spärlich vor. 
Südlich vom Bleiberg-Mieser Zuge liegt Raibl,35 km südsüdwestlich 
von Bleiberg mit &hnlichen Lagerstátten wie bei Bleiberg. Je nachdem der 
Charakter der Höhlenfüllung oder derjenige der Verdrängung überwiegt, 
gleichen sie bald mehr Gängen, bald mehr Lagern. In dem großen staat- 
lichen Felde kommen vorzugsweise Bleiglanz und Zinkblende im Wenge- 
ner Dolomit des Wettersteinkalkes vor. Interessant ist hier die in Kärnten 
sonst spärliche Dolomitisierung, auf die F.Posepny”°) hingewiesen hat. 
Neben den Blei-Zinkerzen treten Kupferkies und Markasit spärlich auf; 
Gangarten sind Dolomit, Kalkspat, selten Schwerspat und Flufspat. Eigen- 
artige Bildungen sind die Róhrenerze von Raibl, d. s. stalaktitische. innen 
oft hohle Bleiglanzmassen. 
Auf den Kärntner Lagerstätten sind die Zersetzungsprodukte 
von Bleiglanz und Zinkblende im Verhältnis zu den primären Erzen in 
nicht übermäßig großer Menge vorhanden. Bei Bleiberg ist von sekun- 
dären Erzen Wulfenit relativ häufig, und zwar findet er sich besonders 
in den oberen Teufen; Weißbleierz ist selten, Anglesit und Plumbokalzit 
treten noch seltener auf. Von den Umwandlungsprodukten der Zinkblende 
sind Zinkspat und Kieselzinkerz bemerkenswert. Zinkblüte kommt als 
ganz junge Bildung auf Grubenholz vor; órtlich findet sich auch etwas 
Vanadinit in der Nühe des Ausgehenden, wo er Spalten im Kalkstein 
ausfüllt. 
Am interessantesten ist aber das Auftreten des Wulfenits??). Ditt- 
ler erklärt die verschiedene Farbe — bald dunkel, bald hell — durch 
isomorphe Mischungen mit Cr- und Ca-Salzen; der mit Bleiglanz ver- 
knüpfte Wulfenit ist übrigens immer dunkler als der ohne Bleiglanz im 
Kalkstein auftretende. Man findet das Mineral in der ganzen Kärntenschen 
Erzzone von Kreuth-Bleiberg im Westen über Rudnig und Eisenkappel 
bis zum Revier von Schwarzbach-Mies im Osten. Am reichlichsten fand 
sich der Wulfenit auf der Grube Igerzberg des Mieser Reviers; die Menge 
ist auf den einzelnen Gruben sehr verschieden, vielleicht hängt das 
Schwanken der Lagerstättenhöhe vom wechselnden Grade der Gletscher- 
abrasion ab. 
Bei den weiter östlich liegenden Lagerstätten von Schwarzenbach 
und Mies ist Gelbbleierz ebenfalls recht häufig, Weißbleierz untergeord- 
29) F. Posepny, Über alpine Erzlagerstitten. Verh. d. k. k. geol. Reichs- 
anstalt 1872. 
30) E. Dittler, Versuche zur synthetischen Darstellung des Wulfenits. 
Z. £. Krist. u. Min. 1913, S. 158 und 1915, S. 332. — H. Meixner, Woher stammt 
das Molybdän auf den Blei-Zink-Lagerstätten? Richard-Canaval-Festschrift. Ca- 
rinthia IT 1935, S. 132.
	        
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